Leoben (pts027/27.01.2016/18:20) – Vergleich zu Q3 2014/15: – Umsatz um 19,4 % auf EUR 584,3 Mio. erhöht – EBITDA um 10,2 % auf EUR 140,2 Mio. gesteigert / EBITDA-Marge: 24,0 % – Konzernergebnis mit EUR 60,2 Mio. um 19,6 % höher als im Vorjahr – Gewinn pro Aktie von EUR 1,29 auf EUR 1,55 gestiegen – Zertifizierung des neuen Werks in Chongqing in finaler Phase – Ausblick für das Geschäftsjahr 2015/16 bestätigt
AT&S, einer der globalen Technologieführer für High-End-Leiterplatten, konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2015/16, die am 31. Dezember 2015 endeten, Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern.
“Nach einem sehr positiven ersten Halbjahr zeigte sich zum Ende des dritten Quartals eine leichte Abschwächung der Nachfrage im Bereich mobile Endgeräte. Auf Basis der ersten neun Monate konnten wir im Jahresvergleich jedoch an das außergewöhnlich hohe Niveau des Vorjahres anschließen und damit erneut besser als der Markt, der im gleichen Zeitraum im Schnitt nur 1,5 Prozent gewachsen ist, abschneiden”, kommentiert AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer.
Umsatz und Ergebnis
Diese Entwicklung führte zu einem Umsatzanstieg um 19,4 % von EUR 489,4 Mio. auf EUR 584,3 Mio. Das hohe Wachstum basierte auf einer für das erste Halbjahr 2015/16 untypischen hohen Nachfrage nach Leiterplatten für mobile Endgeräte und einer weiterhin hohen Nachfrage nach Automotive-Anwendungen. Das organische Wachstum betrug 7,6 % bzw. EUR 37,0 Mio., die im Vergleich zum Vorjahr höheren Wechselkurse, vor allem aus EUR-USD, trugen 11,8 % bzw. EUR 57,9 Mio. zum Umsatz bei.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte in den ersten neun Monaten um EUR 12,9 Mio. bzw. 10,2 % von EUR 127,3 Mio. auf EUR 140,2 Mio. gesteigert werden. Neben der hohen Produktionsleistung trug auch ein guter Produktmix zu diesem sehr erfreulichen Ergebnis bei. Wechselkurseffekte führten zu einem positiven Ergebnisbeitrag von EUR 10,9 Mio. und waren das Resultat positiver Effekte aus dem USD sowie negativer Effekte, die sich aus den Umsätzen in Euro und dazugehörigen Herstellkosten in der indischen Rupie, dem südkoreanischen Won und dem chinesischen Renminbi ergaben.
Die EBITDA-Marge lag in den ersten neun Monaten bei 24,0 % und damit um 2,0 Prozentpunkte unter dem sehr hohen Vorjahresniveau von 26,0 %, das durch einen Ertrag aus einer Ausgleichszahlung im zweiten Quartal und einer überdurchschnittlich hohen Nachfrage nach mobilen Endgeräten im dritten Quartal geprägt war. Mit dieser EBITDA-Marge ist AT&S nach wie vor einer der profitabelsten Leiterplattenhersteller weltweit.
Das Konzernergebnis stieg aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung, des deutlich verbesserten Finanzergebnisses (EUR -2,7 Mio. vs. EUR -4,4 Mio. im Vorjahr) und einer niedrigeren Steuerquote von 18,0 % um 19,6 % von EUR 50,3 Mio. auf EUR 60,2 Mio. an. Daraus resultiert eine Verbesserung des Ergebnisses je Aktie von EUR 1,29 auf EUR 1,55.
Cashflow und Bilanz
Basierend auf der sehr erfreulichen Ergebnisentwicklung konnte ein um 6,6 % höherer Cashflow aus dem Ergebnis von EUR 123,4 Mio. (Q1-Q3 2014/15: EUR 115,8 Mio.) erzielt werden.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit – Investitionen in das im Bau befindliche Werk in Chongqing und Technologieinvestitionen an anderen Standorten – lag bei EUR 175,7 Mio. (Q1-Q3 2014/15: EUR 130,4 Mio.).
Das Eigenkapital ging – trotz eines höheren Konzerngewinns – aufgrund von negativen Währungsdifferenzen geringfügig um EUR 4,8 Mio. bzw. 0,8 % auf EUR 599,6 Mio. zurück. Die Eigenkapitalquote lag aufgrund dessen und der Begebung eines Schuldscheindarlehens in Höhe von EUR 221,0 Mio. mit 40,6 % um 8,9 Prozentpunkte unter dem Wert zum 31. März 2015.
Die Nettoverschuldung stieg in den ersten neun Monaten um EUR 61,9 Mio. bzw. 47,4 % auf EUR 192,4 Mio. an – dieser erwartete Anstieg ist das Ergebnis der hohen Investitionstätigkeit für den Aufbau der Werke in Chongqing und der bezahlten Dividende. Der Nettoverschuldungsgrad lag daher zum 31. Dezember 2015 mit 32,1 % auf einem höheren Niveau gegenüber dem 31. März 2015.
, , , Gem. IFRS; in EUR Mio. , Q1-Q3 2015/16 , Q1-Q3 2014/15 , Veränderung , 01.04.2015-31.12.2015 , 01.04.2014-31.12.2014 , in % Umsatzerlöse , 584,3 , 489,4 , +19,4 % Bruttogewinn , 128,7 , 117,1 , +9,9 % EBITDA , 140,2 , 127,3 , +10,2 % EBITDA-Marge (in %) , 24,0 % , 26,0 % , – EBIT , 76,1 , 70,8 , +7,4 % EBIT-Marge (in %) , 13,0 % , 14,5 % , – Ergebnis vor Steuern , 73,4 , 66,4 , +10,5 % Konzernergebnis , 60,2 , 50,3 , +19,6 % Gewinn pro gewichteter Durchschnitt der Aktienanzahl (in EUR) , 1,55 , 1,29 , +19,6 % Anzahl der Aktien, gewichteter Durchschnitt (in 1.000 Stück) , 38.850 , 38.850 , – , , , Business Unit Mobile Devices & Substrates
Kumuliert waren die ersten neun Monate 2015/16 von einer nach wie vor guten Nachfrage nach High-End Leiterplatten geprägt, auch wenn es zum Ende des dritten Quartals zu einer leichten Nachfrageabschwächung kam. Darüber hinaus wirkten sich die aus Eurosicht nach wie vor günstigen Wechselkurse positiv aus. Insgesamt führte dies zu einer deutlichen Steigerung des Umsatzes um EUR 88,6 Mio. bzw. 26,8 % von EUR 331,0 Mio. auf EUR 419,6 Mio. im Vergleich zum Berichtszeitraum des Vorjahres. Die Umsatzerlöse mit externen Kunden betrugen EUR 351,5 Mio., das bedeutet eine Steigerung zum Vorjahr von 26,6 %. Das EBITDA stieg um 13,8 % auf EUR 109,1 Mio.
Die EBITDA-Marge von 26,0 % lag um drei Prozentpunkte unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahres und wurde durch ungünstige Wechselkursentwicklungen aus intersegmentären Umsätzen belastet.
Business Unit Automotive, Industrial, Medical
Mit einem Umsatzwachstum von EUR 22,6 Mio. bzw. 10,1 % konnte dieses Segment den Vorjahreswert von EUR 224,1 Mio. auf EUR 246,7 Mio. steigern. Haupttreiber war die kontinuierlich steigende Nachfrage aus dem Automotive-Bereich, der den Trend zu mehr elektronischen Komponenten in Fahrzeugen widerspiegelt und dem Medical-Bereich. Die Nachfrage im Industrial-Bereich lag leicht unter dem hohen Vorjahresniveau. Belastet wurde das Segment durch währungsbedingte Steigerungen der Herstellkosten in Indien und Korea, die nur teilweise an die Kunden weitergegeben konnten. Dies führte in Summe zu einem Rückgang des EBITDA um EUR 2,3 Mio. bzw. 8,3 % auf EUR 24,9 Mio. Die EBITDA-Marge reduzierte sich um 2,0 Prozentpunkte von 12,1 % auf 10,1 %.
Aufbau Standort Chongqing
AT&S investierte in den ersten neun Monaten EUR 122,1 Mio. in Anlagenzugänge in Chongqing. Der Aufbau der beiden neuen Werke in Chongqing verlief in den ersten neun Monaten plangemäß. Die Qualifizierungsphase für das IC-Substratewerk (Festlegung aller Parameter unter Serienproduktionsbedingungen) ist abgeschlossen. Die für Anfang 2016 angekündigte Zertifizierung durch den Initialkunden befindet sich in der finalen Phase. Aktuell laufen die letzten Tests mit der Feinjustierung einzelner Parameter. Die Zertifizierung wird in Kürze erwartet. Dieser Meilenstein ist die Voraussetzung für das schrittweise Hochfahren der ersten Produktionslinie für IC-Substrate. Hergestellt werden in diesem Werk IC-Substrate als Verbindungsplattform zwischen Chip und Leiterplatte für Anwendungen wie zum Beispiel Notebooks und PCs. Die mit dem Hochfahren dieses Werks verbundenen erwarteten Belastungen werden noch im vierten AT&S Geschäftsquartal (01.01.-31.03.2016) starten und wurden in der Guidance für das Geschäftsjahr 2015/16 bereits berücksichtigt. Die Infrastruktur für das zweite Werk, das substrat-ähnliche Leiterplatten ab dem zweiten Kalenderhalbjahr 2016 produzieren soll, ist in der Finalisierungsphase.
Ausblick für das Geschäftsjahr 2015/16 bestätigt
Für das Geschäftsjahr 2015/16 erwartet das Management unter der Voraussetzung eines makroökonomisch stabilen Umfelds und anhaltend guter Kundennachfrage eine weiterhin zufriedenstellende Auslastung. Auf Basis des organischen Wachstums aus den ersten neun Monaten und der erwarteten Saisonalität in den nächsten drei Monaten bestätigt das Management die Umsatzguidance von EUR 740 Mio. Die EBITDA-Marge soll, beeinflusst von den zu erwartenden Kosten für den Anlauf der neuen Werke in Chongqing, über 19 % liegen (Guidance zu Beginn des Geschäftsjahres 18 – 20 %). Dies inkludiert eine EBITDA-Marge im Kerngeschäft auf einem ähnlichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2014/15.
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