Bad Homburg (pts023/18.03.2016/16:30) – PDT (Photodynamische Therapie) rückt im Kampf gegen Krebs stärker in den therapeutischen Fokus – Immer mehr klinische Studien – Weiterentwicklung der eingesetzten Wirkstoffe – Fortschritte u.a. bei Gallengang-Karzinom, Krebs im Kopf- und Halsbereich, Parodontologie und Gynäkologie
Krebszellen bekämpfen mit Licht: Das kann die Photodynamische Therapie, kurz PDT. Im Unterschied zur Chemotherapie, die nicht nur Tumorzellen angreift, sondern auch gesunde Körperzellen, arbeitet die Photodynamische Therapie sehr zielgenau und daher sehr schonend. Den Patienten wird dabei eine licht-aktive Substanz, ein sogenannter Photosensitizer, intravenös verabreicht, der sich selektiv an den Krebszellen anlagert. Mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt, wirkt der Photosensitizer als Katalysator und setzt Sauerstoff frei. Dieser schädigt die Tumorzelle und führt zu ihrer Zerstörung.
Um den Einsatz von PDT bei mehr Krebsarten zu ermöglichen, werden immer mehr klinische Studien durchgeführt. Infolge des Einsatzes von Lasern in Kombination mit Lichtleitfasern lassen sich mittlerweile auch Tumoren an endoskopisch zugänglichen körperinneren Oberflächen behandeln. Die Behandlung des Gallengang-Karzinoms mittels der Photodynamischen Therapie wird mittlerweile flächendeckend in Deutschland in Oldenburg, Berlin, Hannover, Bochum/Herne, Bonn, Nürnberg, Augsburg, Saarbrücken, Siegen und München angeboten So weisen Studien zur Behandlung von Gallengangstumoren darauf hin, dass durch die PDT auch das Immunsystem stimuliert und die Blutversorgung des Tumors gestört wird. Dies hemmt das weitere Wachsen des Tumors, und die Patienten profitieren von einer besseren Lebensqualität und höherer Lebenserwartung.
Dass das Anwendungsfeld für die PDT in den vergangenen Jahren stetig größer geworden ist, ist vor allem auch Entwicklungen von Photosensitizern wie z.B. Foscan® bei Krebs im Kopf- und Halsbereich und der intensiven Forschung in der letzten Zeit zu verdanken. So arbeitet zum Beispiel ein Chemiker-Team der Universität Zürich daran, die PDT zu verbessern, indem die Forscher neue Wirkstoffe nutzen, die ohne Sauerstoff arbeiten. Die Wirkstoffmoleküle der Schweizer sind Komplexe aus den Metallen Rhenium und Ruthenium. Diese sind in der Krebstherapie als sehr wirkungsvoll bekannt, konnten aber bislang nicht gezielt eingesetzt werden. Deshalb haben die Forscher einen chemischen Käfig entwickelt. Dieser Käfig verhindert, dass die Wirkstoffe auf ihrem Weg durch den Körper gesunde Zellen in Mitleidenschaft ziehen. Biomoleküle übernehmen den Transport, erkennen Krebszellen und docken punktgenau an. Dann wird der Käfig mit dem Lichtstrahl geöffnet, und die Wirkstoffmoleküle attackieren die Tumoren.
Mit der Forschung im Bereich „Photodynamische Therapie in der Parodontologie“ beschäftigt sich intensiv die Klinik für Zahnheilkunde in Jena und auch das Klinikum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. In der Zukunft könnte der Einsatz der PDT erheblich an Bedeutung gewinnen, wenn auch in der Parodontologie die besorgniserregende Zunahme von resistenten oder multiresistenten Keimen ansteigt. Auf Grund des Wirkungsmechanismus kann es keine Resistenz gegen PDT geben.
In der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover wurden in den letzten Jahren über 150 Patientinnen im Bereich Gynäkologie mittels PDT behandelt. Eine erste internationale klinische Studie mit über 260 Patientinnen konnte erfolgreich abgeschlossen werden und befindet sich zurzeit in der Auswertungsphase.
Neben der Forschung an einzelnen Kliniken haben Forscher zudem immer mehr die Möglichkeit, sich auch bei spezifischen Fachkongressen auszutauschen. So kommen vom 24. bis 28. Oktober 2016 PDT-Spezialisten in Nancy zur Konferenz „Photodynamic Therapy and Photodiagnosis Update“ zusammen, die von der Französischen Gesellschaft für PDT organisiert wird. Das Ziel ist, interessante Diskussionen zwischen Forschern zu befördern. Neben Vorträgen von Gästen aus der akademischen Forschung zu klinischen PDT-Anwendungen haben auch Unternehmen aus diesem Bereich die Möglichkeit, ihre Innovationen zu präsentieren. Weitere Informationen unter http://www.licht-gegen-krebs.de
Über Licht gegen Krebs „Licht gegen Krebs“ ist die ambitionierte, private Initiative für die Photodynamische Therapie (PDT) bei Krebserkrankungen. „Licht gegen Krebs“ hat sich zum Ziel gesetzt, PDT auch einer breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen, Betroffene und Angehörige umfangreich zu informieren und dabei zu helfen, PDT zu einer etablierten Therapieform im Einsatz gegen die Volkskrankheit Krebs zu machen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, über PDT aufzuklären und möglichst vielen Ärzten und Betroffenen die Vorteile der PDT näherzubringen.
Kontakt Licht gegen Krebs Initiative für die Photodynamische Therapie Louisenstraße 97 61348 Bad Homburg Tel.: 06172 / 27 159 10 Fax.: 06172 / 27 159 69 info@licht-gegen-krebs.de http://www.licht-gegen-krebs.de
(Ende)
Aussender: Initiative für die Photodynamische Therapie Ansprechpartner: Licht gegen Krebs Tel.: +49 (0)6172 27159 10 E-Mail: info@licht-gegen-krebs.de Website: www.licht-gegen-krebs.de