St. Pölten (pts010/20.04.2016/10:00) – Nach dem Rekordausbau der Windenergie im Jahr 2015 prognostiziert der weltweite Windenergie-Verband GWEC eine Steigerung der Windkraftleistung um 80 Prozent bis 2020. „Viele Länder haben diese Entwicklung mit passenden Rahmenbedingungen bereits vorausgezeichnet“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und ergänzt: „Europa ist allerdings dabei den Anschluss zu verlieren.“ Fatih Birol, Direktor der Internationalen Energieagentur IEA, weist auf die Notwendigkeit von stabilen Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau hin.
Mit 63,5 GW neu installierter Windkraftleistung, war das Jahr 2015 das erfolgreichste der Windenergiegeschichte. „Damit führte die Windenergie den weltweiten Kraftwerksausbau 2015 an“, freut sich Steve Sawyer, Generalsekretär des weltweiten Windenergie Verbandes und ergänzt: „Die erneuerbaren Energien sind dabei den Stromsektor umzubauen und die Windenergie steht an der Spitze.“
„Dieser Zubau deckt bereits die Hälfte des weltweiten Stromverbrauchszuwachses ab“, bemerkt Fatih Birol, Direktor des Internationalen Energie Agentur und setzt fort: „Das zweite Jahr in Folge konnte der weltweite CO2-Ausstoß stabil gehalten werden trotz Wirtschaftswachstum. Das hat verschiedene Gründe. Ein wesentlicher Faktor war aber das nachhaltige Wachstum der erneuerbaren Energien angeführt von der Windenergie.“
Weltweite Windkraftentwicklung zeigt steil nach oben
Die von der GEWC präsentierte Prognose zeichnet ein steiles Wachstum der Windkraftnutzung. In den nächsten fünf Jahren wird sich die Windkraftleistung um mehr als 80 Prozent von 430 GW im Jahr 2015 auf 790 GW im Jahr 2020 steigern. Die führende Nation im Windkraftausbau bleibt nach wie vor China. Im aktuellen chinesischen Fünfjahresplan soll sich die Windkraftleistung um zwei Drittel von 145 GW auf 250 GW im Jahr 2020 ausgebaut werden. Damit soll der CO2-Ausstoß im Land der Mitte eingedämmt werden.
Europa verliert schrittweise stabile Rahmenbedingung
Während der weltweite Windkraftausbau in den letzten Jahren einen Rekord nach dem anderen brachte, stagnierte jener in Europa. Darüber hinaus reduzierte sich der Ausbau auf ganz wenige europäische Länder. Für das Jahr 2016 wird sogar eine Abnahme des Windkraftausbaus für Europa prognostiziert. „Nach wie vor sind passende marktbedingte und regulatorische Rahmenbedingungen unverzichtbar“, bemerkt Birol und setzt fort: „Hier muss die Politik aktiv werden. Einen steigernden Windkraftausbau wird es ohne gute und vorhersagbare politische Rahmenbedingung nicht geben.“
Ökostromgesetzesnovelle in Österreich längst überfällig
Auch in Österreich ist es höchst an der Zeit das Ökostromgesetz anzupassen. „Mit kleinen Änderungen kann das bestehende Gesetz wieder für die nächste Zeit flott gemacht werden“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und ergänzt abschließend: „Für eine danach folgende große Reform des Ökostromregimes braucht es gute Vorarbeit und eine langfristige Perspektive bis 2030. Nach der Klimaschutzkonferenz von Paris ist nun die österreichische Regierung gefordert, die von Bundeskanzler Werner Faymann angekündigten Zielsetzungen in die Tat umzusetzen.“
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