Neues Online-Portal für Sex- und Bordell-Inserate soll Prostituierte schützen

Vaduz (pts019/11.07.2016/15:20) – Herr Block, Sie haben das Portal 6navi.ch online geschaltet, auf dem Sexarbeiterinnen ihre Dienste anbieten. Wieso soll das Prostituierte schützen? In der Schweiz ist zwar die Prostitution legal, aber immer noch sind viele Frauen, die in dem Sex-Gewerbe arbeiten abhängig von Menschenhändlern oder in Strukturen bei denen sie sexuell und arbeitsmäßig ausgebeutet werden. In dem Portal für Sex-Inserate können Sexarbeiterinnen Sex fern von kriminalisierten Umfeldern anbieten. Für die Entkriminalisierung der sexuellen Dienstleistung setzt sich ja auch Amnesty International in seiner Resolution von 2015 ein.

Ist so ein Sex-Inserate-Portal nicht an sich fragwürdig? Sie verdienen indirekt Geld an Sex und Bordellen… Auf dem Portal 6navi.ch haben Frauen, die freiwillig Sex als Dienstleistung anbieten, die Möglichkeit, ihr Angebot selbst einzustellen und zu verwalten. Und auch laut FIZ, Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, nutzen Frauen das Sex-Gewerbe, um sich zu finanzieren. Diese Frauen bestimmen, was sie wie an Services bei Sex anbieten. Sie können ihre Preise marktgerecht anpassen. Sie brauchen für die Darstellung ihrer Dienstleistung keine Vermittler und Strukturen, denen sie Geld zahlen müssen. Das gräbt den illegalen Profiteuren der Sexarbeit eventuell Wasser ab. Wir als Betreiber verdienen am Sex kein Geld, nur am Service, das sexuelle Dienstleistungsangebot online zu stellen und so den Sexarbeiterinnen eine sichere und legale Ansprache der Zielgruppe „Freier“ zu ermöglichen.

Es gibt andere Anbieter auf diesem Online-Markt. Warum sollten Kunden gerade die Leistungen dieser Anbieterinnen von bezahltem Sex nutzen? Wir haben eine einfache und schnell zu nutzende Oberfläche. Die Usability ist wie ähnlich wie bei iTunes und google-Pictures. Die Oberflächen der Sedcards der einzelnen Anbieterinnen öffnen sich zügig. Der User kann sehr schnell sexuelle Dienstleistungen in seiner Region finden, vergleichen und Kontakt aufnehmen.

Ihr Portal für Sex-Inserate ist recht bodenständig. Warum kein szenetypischer Glitzer und Glamour? Die Sexarbeiterin steht bei 6navi.ch im Mittelpunkt – und ihr Serviceangebot. Die Frauen wollen maximale Aufmerksamkeit für ihre Sedkarten. Wir haben auch festgestellt, dass es den Usern darauf ankommt, schnell eine für sie passende Sex-Anbieterin zu finden. Apropos passend: Wir legen Wert auf authentische Fotos von den Frauen. Besser ein aktuelles Selfie als ein gefaktes Hochglanzbild, das gar nicht das Call-Girl zeigt, mit dem der Freier einen Termin vereinbart.

Also „What you see is what you get“ bei Sex-Inseraten? Genau. Transparenz ist das oberste Prinzip des Online-Angebotes für Sex-Inserate. Preise und Praktiken, alles ist in den einzelnen Profilen sichtbar für den User und ebenso einfach für die Callgirls, -boys und Transgender einzugeben. 6navi.ch mag in seiner Offenheit und Klarheit für unbedarfte User schockierend sein. Die Frauen bieten Sex und Erotik als Dienstleistung an, für die wird bezahlt. Und der Kunde sieht, wen er für was bezahlt.

Und wie nehmen die potenziellen Freier Kontakt auf? Die Profile der Anbieterinnen von Sex enthalten Region, Ort, Anschrift und Telefonnummern. Die Frauen können auf dem Portal für Sexinserate auch eine Chatfunktion á la Facebook anzeigen. Hier können die Gäste die Frauen über den Chat kontaktieren.

Wie funktioniert die Auswahl unter den Sex-Inseraten? Wir haben eine Favoritinnen-Ansicht. Hier kann der User drei Profile von Sex-Anbieterinnen direkt vergleichen. Vorher hat er sich schon eine Region oder eine Stadt ausgewählt. In den einzelnen Profilen haben die Frauen, dann ihre Merkmale, sexuellen und erotischen Services und Preise hinterlegt.

Wie kann ich denn wissen, dass das tatsächlich nur freiwillig arbeitende Sexarbeiterinnen sind? Das Portal bietet die Möglichkeit Sex-Inserate vom In- und Ausland zu schalten und die Dauer des Angebotes zu bestimmen. Damit können Call-Girls, die mit sexueller Dienstleistung Geld verdienen wollen, in der Schweiz werben. Allerdings können wir nicht überprüfen, ob tatsächlich hinter jeder Sedcard eine selbstständige Sexarbeiterin oder ein seriöser Club steht. Über die Beratungsstelle für Prostituierte, Xenia, oder die Aktion „www.verantwortlicherfreier.ch“ sollten Freier melden, ob ihnen irgendwas komisch vorkommt. Die Frau unfreiwillig arbeitet, ausgebeutet wird oder nicht volljährig ist. Auch wir nehmen solche Rückmeldungen auf.

Wie finanziert sich Ihr Sex-Portal? Werden Sie von Investoren unterstützt? Das Online-Angebot, um sexuelle Dienstleistungen zu bewerben erzielt über die Anzeigen Umsätze. Zusätzlich schalten wir Bannerwerbung für beispielsweise Clubs – das generiert Mediahonorare. Für die Anfangsphase haben wir Investoren im Boot. Da wir ein erfahrenes Vertriebsteam und einen Support für unsere Inserentinnen haben, hoffen wir alsbald in die Gewinnzone zu kommen.

Was sind Ihre Zielgruppen? Wen wollen Sie ansprechen? Wenn Sie die Anzeigenkundinnen meinen: Wir sprechen Sexarbeiterinnen an, die in der Schweiz ansässig sind. Wir sprechen zudem Call-Girls an, die in Polen, Ungarn, der Slowakei oder anderen Staaten beheimatet sind und in der Schweiz mit einem Arbeitsvisum sexuelle, erotische Dienstleistungen anbieten wollen. Gut 75 Prozent der Sexarbeiterinnen stammen aus dem Ausland. Die Freier, das sind Männer, die in der deutschsprachigen Schweiz bezahlten Sex suchen.

Das Interview mit Marco Block führte ProSeo-Consulting.

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Aussender: IT Result AG Ansprechpartner: Marco Block Tel.: +49 157 7149 35 36 E-Mail: presse@6navi.ch Website: www.6navi.ch