Ober-Ramstadt (pts024/08.09.2016/16:55) – Es kommt nicht häufig vor, dass Passanten erstaunt an einem Haus stehenbleiben, das renoviert wird. In Waldbronn, unweit von Karlsruhe im Nordschwarzwald gelegen, hat Stuckateurmeister Wolfgang Hornikel das bei einem Haus erlebt. „Das ist das Haus meines Sohnes, das 1926 gebaut wurde. Wir mussten das Haus von Grund auf sanieren. Bei den Arbeiten sind wir von einer Reihe von Personen angesprochen worden, die daran vorbeigelaufen sind.“ Anlass für die erstaunten Reaktionen war die Wärmedämmung an der Fassade .
Wärmedämmung ist heute keineswegs etwas Besonderes, ist, ganz im Gegenteil, Alltag. Kein Bauherr, egal, ob er ein Haus neu baut oder saniert, kommt mehr an diesem Thema vorbei. Das gebieten die gesetzlichen Vorschriften, aber auch das gesteigerte Interesse an Fragen des Klimaschutzes. Und nicht zuletzt der Blick auf die Abrechnung für Heizöl oder Erdgas. Der Grund für die Reaktionen: „Statt der üblichen Styroporplatten, haben wir das Haus mit Hanf gedämmt.“ Hanf?
Der Stuckateurmeister ist Inhaber eines Maler- und Stuckateurbetriebes in Waldbronn. Sein Betrieb ist einer der größten in der Region. Vor allem in hochwertigen Arbeiten für Privatkunden besteht das Tätigkeitsprofil. „Hanf ist ein Rohstoff, der eine Alternative als Wärmedämmung zu Styroporplatten bietet, weil die Pflanze über exzellente Eigenschaften verfügt. Das zeigt sich schon darin, dass wir das Haus in den Standard eines Niedrigenergiehauses bringen.“
Älteste Kulturpflanze der Welt Der Deutsche Hanfverband preist Hanf als eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt. „Schon vor mindestens 10.000 Jahren wurde Hanf in China genutzt. Die ältesten Funde in Europa sind ca. 5.500 Jahre alt“, heißt es in einer Publikation des Verbandes. Hanf wurde vielseitig verwendet, unter anderem wurden Kleidung und Papier aus der Faser hergestellt. So habe nicht nur Gutenberg seine berühmte Bibel auf Hanfpapier gedruckt. Auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung sei heute noch erhalten, weil sie auf Hanfpapier geschrieben wurde. Aber auch Taue und Seile in der Schifffahrt sowie werden aus der Pflanze hergestellt, ebenso findet die vielseitige Faser in der Industrie Verwendung.
Die Dämmplatten aus Hanf für das Haus von Wolfgang Hornikel werden von Caparol in Ober-Ramstadt bei Darmstadt hergestellt. Im vergangenen Jahr hatte Caparol sein neues Produkt unter dem Namen Capatect Natur+ vorgestellt. http://www.caparol.de/hanfdaemmung Nach Angaben des Unternehmens ist Caparol der einzige Hersteller in Deutschland, der ein vollständiges Produktprogramm für Wärmedämmung aus Hanf anbietet. Volker Tank ist der zuständige Produktmanager im Unternehmen. Für ihn ist Hanf ein idealer Werkstoff für eine Wärmedämmung.
„Die Hanffaser besticht durch ihre Festigkeit und weist hervorragende Dämmwerte auf.“ Er ergänzt: „Hanf ist aber insbesondere ein Werkstoff von überragenden ökologischen Eigenschaften.“ Es ist bemerkenswert, was er alles auflistet: „Hanf kann auf heimischen Böden angebaut werden und benötigt keine Dünger und keine Pestizide. Durch den heimischen Anbau entfallen lange Lieferwege. Vor allem aber kann die Pflanze praktisch vollständig verwertet werden und so der Abfall bei der Produktion minimiert werden. Exzellent ist die CO2-Bilanz von Hanf.“
Hohe Akzeptanz Wolfgang Hornikel hat bereits einiges an Erfahrung mit Hanfdämmung sammeln können. Auch mit der Akzeptanz bei den Kunden. „Wir sind viel auf Messen präsent und führen daher zahlreiche Gespräche mit Architekten oder potenziellen Kunden. Auf jeder Messe erleben wir Vorbehalte gegen die klassischen Styroporplatten. Gleiches gilt bei Eigentümerversammlungen. Dort werden wir häufig hinzugebeten, um Informationen zu einer geplanten Fassadendämmung zu geben. Einwände gegen eine Wärmedämmung an sich haben wir nur ganz selten. Aber es gibt immer einen Eigentümer, der das übliche Material ablehnt.“ Hanf-Experte Volker Tank von Caparol kann die Einschätzung nur bestätigen.
„Wir bekommen von vielen unserer Betriebe die Rückmeldung, dass sie mit den Styroporplatten einen Teil der Endkunden nicht gewinnen können. Das war der Grund, warum wir nach einer Alternative gesucht haben. Hanf bietet sich hier an, weil die Faser sich prinzipiell gut eignet. Allerdings hat niemand bisher den Aufwand betrieben, dafür ein Produktprogramm zu erstellen, damit die Hanfplatten auch breit angewendet werden können und nicht nur eine Nische für ein paar Spezialisten ist. Daher gibt es die Dämmung beispielsweise in unterschiedlichen Stärken.“
Gute Verarbeitung Stuckateurmeister Hornikel kann keine Einschränkungen bei der Fassadengestaltung durch Hanf erkennen. „Das Haus meines Sohnes ist in einem Antrazit-Ton gestrichen. Eine Hanf-Dämmung lässt sogar dunkle Farben zu“, betont er. „Insgesamt lässt sich das Material gut verarbeiten.“ Volker Tank von Caparol merkt an, dass die Dämmung aus Hanf etwas aufwändiger in der Verarbeitung sei. „Bei einem Einfamilienhaus liegt der Aufwand etwa um 40% höher als bei einer Dämmung mit dem üblichen Material.“
Lärmschutz Eine Fassadendämmung wird in erster Linie angebracht, um den Wärmeschutz zu verbessern. Es gibt aber noch einen weiteren Effekt, der zunehmend an Bedeutung gewinnt: Lärmschutz. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt hierzu fest: „Lärmbelastung nicht nur ein ärgerliches Umweltproblem, sondern eine echte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Verkehrslärm ist das zweitgrößte Gesundheitsrisiko nach Luftverschmutzung – mit schwerwiegenden Folgen wie Herzinfarkten und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schlafstörungen und Stress“, heißt es in einer Studie der Organisation. Auch das Umweltbundesamt, das regelmäßig Erhebungen zu diesem Thema vornimmt, sieht einen großen Bedarf in der Bevölkerung: „Rund 54% der Bevölkerung fühlt sich durch Verkehrslärm gestört.“ Für den Stuckateurmeister aus dem Schwarzwald hatte das ebenfalls eine hohe Relevanz, als er das Haus seines Sohnes renovierte. „Das Haus liegt direkt an einer vielbefahrenen Hauptstraße. Daher haben wir für die Fassadendämmung Hanf gewählt. Denn die Eigenschaften des Materials bei der Lärmdämmung sind unschlagbar, auf alle Fälle denen von Styropor überlegen.“ Er ergänzt: „Auch in anderen Häusern, die ich mit Hanf gedämmt habe, waren die Bewohner begeistert.“
Weitere Informationen: Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH Roßdörfer Str. 50, 64372 Ober-Ramstadt Fon: 06154/71-0; Fax: 0 61 54/71-13 91 E-Mail: info@caparol.de Web: http://www.caparol.de/hanfdaemmung
DAW SE – Caparol Das Stammhaus von Caparol ist die DAW SE mit Sitz im südhessischen Ober-Ramstadt. Die Firmengruppe setzt seit jeher auf Nachhaltigkeit als wesentlichem Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Davon zeugt auch eine breite Palette an emissionsminimierten und lösemittelfreien Farben, wasserverdünnbaren Lacken und Lasuren sowie emissionsminimierten Bodenbeschichtungen im Produktsortiment. Aus den vielfältigen nachhaltigen Aktivitäten resultieren zahlreiche Auszeichnungen. Erst kürzlich wurde das Familienunternehmen von der Verbraucher Initiative e.V. als „Nachhaltiger Hersteller“ mit Gold ausgezeichnet.
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Aussender: DAW SE Ansprechpartner: Dr. Franz Dörner Tel.: +49-6154/71-71097 E-Mail: franz.doerner@daw.de Website: www.caparol.de