Schauspielhaus Wien – Blei – 21.04.17

Beginn: 20:00 Uhr

Ein Feld, unscheinbar, wie jedes andere, bepflanzt breitet es sich aus, ein Feld begrenzt von anderen Feldern. Einst saßen viele Menschen auf diesem Feld, kurz nach einem Weltkrieg, kurz nach einer Grenze und warteten. Warteten, um nicht in die eigene Heimat zurückgeschickt zu werden. Doch nach dem Warten kam die Umkehr: Es ging nicht vorwärts, sondern zurück. Manches blieb zurück. Das Feld ein Zwischenraum – zwischen zwei Ländern, zwei Sprachen, zwei Systemen, zwischen Krieg und Frieden, zwischen zwei Zeiten, eine hatte noch nicht geendet und die andere noch nicht begonnen.

Die Dramatikerin Ivna Žic nimmt das ideele Spannungsfeld Bleiburgs als Ausgangspunkt für eine sehr persönliche Recherche über Erinnerungspolitik. In einer Zeit, in der die Gefahr des Nationalismus wieder immer stärker den politischen Diskurs bestimmt, zielt Žic weniger auf eine dokumentarische Auseinandersetzung als vielmehr auf die mit dem Komplex von Bleiburg in Bezug auf unsere Gegenwart verbundenen Fragen. Es geht um ein metaphorisches Feld des Sagbaren und des Unsagbaren, das erforscht werden will.

Schauspielhaus Wien
Porzellangasse 19
1090 Wien

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