Beginn: 19:30 Uhr
Peter Eötvös‘ weltliches Oratorium nach einem Text Péter Esterházys gleicht dem Hier und Jetzt: Die Intention des Komponisten war es, «ein Zeitbild zu erstellen, wie das Jahr 2016 aussieht». Hierbei kann man durchaus «von einer Art Konflikt-Karussell» zwischen den handelnden Figuren – einem Engel, einem Propheten, dem Chor und einem Erzähler – sprechen.
Der Engel? Eine Frau mit verrauchter Stimme, die einst schon mit Nietzsche getrunken hat und ihren Rausch seither sorgsam pflegt. Der Prophet? Ein Stotterer, der seine Vorhersagungen oft erst dann zu Ende bringt, wenn sie bereits eingetreten sind. Der Chor? Eine selbstbewusste Sängerschar, die durchaus nicht immer nur Halleluja singen mag. Der Erzähler? Ein Herr, der die fragmentarischen Szenen dem verehrten Publikum vermitteln will.
Dass nach der umjubelten Uraufführung bei den diesjährigen Salzburger Festspielen unter dem Dirigat von Daniel Harding nun Peter Eötvös persönlich ans Pult der Wiener Philharmoniker tritt, macht die Wiener Erstaufführung besonders spannend.
Wiener Konzerthaus, Großer Saal
Lothringerstraße 20
1030 Wien