Wien (pts012/12.01.2017/10:15) – Die Reisewirtschaft spielt eine wichtige Rolle zur Erreichung der globalen Entwicklungsziele. Aus diesem Grund haben die Vereinten Nationen 2017 zum „Internationalen Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung“ ausgerufen. Zum Auftakt der Wiener Ferienmesse präsentierte die Zertifizierungsorganisation TourCert mit Unterstützung der Austrian Development Agency (ADA) einen nachhaltigen Ansatz für Tourismus und Reisende.
Tourismus ist in den Entwicklungsländern ein wichtiger Motor für die ökonomische und soziale Entwicklung. „Damit dieser globale Wirtschaftszweig sein Potenzial bestmöglich entfalten kann, müssen wir die Einhaltung von Nachhaltigkeitsprinzipien auf allen Ebenen fördern“, fordert Gunter Schall, ADA-Leiter Wirtschaft & Entwicklung. Dazu zählen faire Arbeitsbedingungen und Entlohnung für Beschäftigte, Steigerung der lokalen Wertschöpfung sowie Schutz des kulturellen Erbes und der Ökosysteme.
Manfred Pils, Präsident der Non-Profit-Organisation Naturfreunde Internationale, ergänzt: „Wir können schon heute auf erprobte Konzepte zurückgreifen; die Herausforderung liegt in der flächendeckenden Umsetzung. Hier sind die Tourismusunternehmen gefordert, aber auch die Reisenden selbst und die Politik. Setzen wir im Jahr des Nachhaltigen Tourismus gemeinsam einen Impuls für eine Trendwende im Tourismus!“
Österreichische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Maßnahmen
Um den Anspruch voran zu treiben, fördert die ADA ein richtungsweisendes Pilotprojekt der gemeinnützigen Beratungs- und Zertifizierungsorganisation TourCert. Seit 2009 unterstützt TourCert Reiseveranstalter, Reisebüros, Hotels und Destinationen bei der Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements und hat bisher 90 Unternehmen in Europa zertifiziert. Mit Unterstützung der ADA wird das erprobte System nun nach Lateinamerika übertragen und an die dortigen kulturellen und rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst. Ziel ist es, ein System zu schaffen, das international anwendbar ist.
2016 wurden in Lateinamerika die ersten 48 Unternehmen mit dem TourCert-Siegel zertifiziert und das Pilotprojekt mit dem renommierten Nachhaltigkeitspreis ‚EcoTrophea‘ des Deutschen Reiseverbands (DRV) prämiert. „Rund 2.000 Menschen in Lateinamerika werden von diesem Projekt mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Millionen Euro profitieren“, erklärt Gottfried Traxler, der zuständige Programm-Manager der ADA.
Fokus auf Empowerment und lernende Systeme
TourCert bildet in den Reiseunternehmen BotschafterInnen aus, die ihr Wissen an das Team weitergeben und diese zu einer nachhaltigen Denk- und Handlungsweise motivieren. Gemeinsam mit dem Management und den Mitarbeitenden werden dann individuelle Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet, deren Erreichung regelmäßig von unabhängiger Stelle überprüft wird. „Wir holen Reiseveranstalter dort ab, wo sie in punkto Nachhaltigkeit stehen und helfen ihnen zu einer dauerhaften Verbesserung,“ erklärt TourCert-Geschäftsführer Marco Giraldo, „damit fördern wir einen ganzheitlichen Ansatz für Nachhaltigkeit im Tourismus, der weltweit funktioniert!“
Unternehmen schätzen Praxisbezug und profitieren von Community
Nachhaltigkeit gehört längst zur Unternehmensführung. „Kunden wie Geschäftspartner sind immer mehr daran interessiert, wie wir mit den Menschen in den Zielgebieten, mit den Beschäftigten und der Umwelt umgehen. Hierzu müssen wir befriedigende Antworten geben können. In diesem Sinn ist TourCert für uns ein wichtiges Instrument im Qualitätsmanagement,“ erläutert Emma Arvidsson, CSR-Beauftragte des von TourCert zertifizierten Reiseveranstalters Kontiki Reisen.
„Der prozessorientierte Ansatz von TourCert hilft uns bei der Identifikation unserer Verbesserungspotenziale und schrittweisen Umsetzung von maßgeschneiderten Maßnahmen“, ergänzt Fernanda Machado, Geschäftsführerin von GeoReisen Ecuador und Pilotpartnerin des Projektes in Lateinamerika.
Ronald Rengifo Pezo vom peruanischen Pilotpartner Machete Tours erläutert: „Unser Beweggrund zur Einführung des TourCert-Systems lag in der einfachen Implementierung und der steten Begleitung durch Experten aus Peru und Europa. Als Teil der internationalen TourCert-Community können wir gleichgesinnte GeschäftspartnerInnen in Europa leichter identifizieren und letztlich unsere Endkunden besser erreichen.“
Wunsch der Kundschaft nach fairen Reiseprodukten steigt
Ob bei Unterkünften, Fortbewegungsmitteln oder lokalen Guides: Reisende erwarten sich einen respektvollen Umgang mit der Natur und den Menschen vor Ort. Im Siegelwald der zahlreichen nationalen und regionalen touristischen Zertifikate ist es für Reisende aber oft schwierig, Unterschiede zu identifizieren und eine passende Auswahl zu treffen.
„Mit dem TourCert Siegel versichern wir den KundInnen der zertifizierten Reiseunternehmen, dass u.a. viel Wert auf nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte gelegt wird, ein wesentlicher Teil ihres bezahlten Reisepreises im Zielgebiet ankommt und ihre Reise möglichst wenig Auswirkung auf die Umwelt hat. Alle sollen nachhaltig von der Reise profitieren“, erklärt TourCert Geschäftsführer Marco Giraldo.
Travel Industry Club Austria fördert Branchenaustausch
Der Travel Industry Club Austria lädt die heimische Reisebranche regelmäßig zum Austausch über aktuelle Themen. Harald Hafner, Präsident des Travel Industry Clubs: „Anlässlich der Wiener Ferienmesse und rechtzeitig zum Auftakt des UN-Jahres freuen wir uns, dieses wichtige und zukunftsweisende Thema auf die Agenda zu setzen und Lösungsansätze gemeinsam mit VertreterInnen der Tourismusindustrie zu diskutieren. Nur gemeinsam können wir die Reisebranche nachhaltiger und qualitätsvoller gestalten!“
Kontakt und Rückfragen: Mag.(FH) Andreas Zotz Tel.: +43 (1) 409 55 81-215 E-Mail: andreas.zotz@tatwort.at
Travel Industry Club Austria Präsident Harald Hafner Mobil: +43 (0) 676 41 69 523 E-Mail: office@travelindustryclub.at
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Aussender: Travel Industry Club Austria Ansprechpartner: Harald Hafner Tel.: +43 (0) 676 41 69 523 E-Mail: office@travelindustryclub.at Website: www.travelindustryclub.at