Wien/Klagenfurt (pts019/27.01.2017/11:15) – Im Durchschnitt neun Dauermedikamente nehmen die Bewohner von Altenpflege-Einrichtungen ein. Das zeigte die OSiA-Studie, eine Querschnitterhebung in zwölf österreichischen Heimen. 75 Prozent der Bewohner erhalten regelmäßig mehr als fünf unterschiedliche Einzelsubstanzen verschrieben.
„Bei älteren und alten Menschen stellt die Schmerztherapie eine besondere Herausforderung dar“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, Generalsekretär der Österreichischen Schmerzgesellschaft und Leiter der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt, anlässlich der 16. Österreichischen Schmerzwochen. „Zu den Problemen der Multimedikation und den damit verbundenen Neben- und Wechselwirkungen kommen häufig altersbedingte Einschränkungen der Organe. Daher ist es wichtig, in der Schmerztherapie Substanzen einzusetzen, die bei eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion keine großen Nebenwirkungen hervorrufen.“
Ein neues Therapieschema der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie empfiehlt vor diesem Hintergrund Metamizol das Mittel der Wahl zur Behandlung von Schmerzen in der Stufe 1. „Die klinische Erfahrung zeigt, dass es sich um ein sicheres und wirksames Medikament in der Schmerztherapie bei älteren Patienten handelt“, erklärt Prof. Likar. „Nebenwirkungen sind selten und meist harmlos. Gelegentlich treten hypotensive Reaktionen auf. Um den Blutdruck nicht zu sehr zu senken, sollten daher insbesondere intravenöse Verabreichungen langsam erfolgen. Selten kommt es zu Beschwerden des Magen- und Darmtraktes.“
Metamizol habe im Vergleich zu anderen Schmerzmitteln ein geringes Interaktionspotenzial und biete sich daher besonders für Patientinnen und Patienten an, die bereits regelmäßig andere Arzneien nehmen müssen, so Prof. Likar. In der Behandlung älterer Patientinnen und Patienten findet der Wirkstoff schon lange breite Anwendung: Wie eine deutsche Erhebung unter 1,7 Millionen Versicherten zeigt, nehmen im Gesamtdurchschnitt der Bevölkerung sieben Prozent das Medikament ein, unter den 65- bis 74-Jährigen aber bereits zehn Prozent. Mit fortschreitendem Alter steigt die Häufigkeit dann weiter an: Bei den über 85-Jährigen wird es bereits jedem Vierten verordnet.
Besondere Ansprüche an die Schmerztherapie bei Krebspatienten
Multimorbidität und Polypharmazie spielt auch bei onkologischen und palliativmedizinisch betreuten Patienten eine besondere Rolle. Ein neues interdisziplinäres Experten-Statement fasst die Erfahrungen und Empfehlungen zu Metamizol in der Schmerztherapie bei dieser Patientengruppe zusammen. Der Tenor dieses Papiers, so Prof. Likar: „Metamizol ist bei diesen oft multimorbiden Patienten sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Medikamenten breit einsetzbar und den meisten Stufe-1-Analgetika überlegen. Auch beim gleichzeitigen Einsatz von Opioiden zeigt Metamizol keine klinisch relevanten Interaktionen. Im Zusammenspiel verstärkt sich die Wirkung der beiden Wirkstoffgruppen sogar, wodurch die Opioiddosis geringer gehalten werden kann.“
Quellen: Alzner et al, Polypharmacy, potentially inappropriate medication and cognitive status in Austrian nursing home residents: results from the OSiA study, Wiener Medizinische Wochenschrift 2016, 166(5); Husebo et al, Efficacy of treating pain to reduce behavioural disturbances in residents of nursing homes with dementia: cluster randomised clinical trial BMJ 2011; 343; Schmerzfolder der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie (ÖGGG), abrufbar unter: www.geriatrieonline-at/publikationen/schmerz-im-alter; Hoffmann et al, Who gets dipyrone (metamizole) in Germany? Prescribing by age, sex and region, in; Journal of Clinical Pharmacy and Therapeutics, 2015, 40, 285-288; Expertenstatement: Der Stellenwert von Metamizol in der Schmerztherapie onkologischer Patienten, Oktober 2016
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