Standards für eine moderne Bahn: Mehr als Spurweiten – Wettbewerbsfähigkeit der Schiene verbessert

Wien (pts027/23.03.2017/11:30) – Ist bei der Eisenbahn die Spurweite genormt, dann läuft es. Ganz so einfach ist es nicht, auch wenn das Bild der einheitlichen Schienenbreite immer wieder als Musterbeispiel für die Sinnhaftigkeit von Standards herangezogen wird. Denn damit die Bahn auf Schiene ist, braucht es zahlreiche weitere Standards, um die Wettbewerbsfähigkeit dieses nach wie vor stark fragmentierten Sektors zu stärken.

Bundeskanzler Christian Kern, damals noch an der Spitze der ÖBB, meinte 2014 in einem Interview: „Einheitliche technische Standards für den Eisenbahnverkehr in der EU wären enorm wichtig.“ An den zahlreichen Standards, die für ein effizientes Eisenbahnwesen erforderlich sind, wird intensiv auf europäischer und zunehmend auch auf weltweiter Ebene gearbeitet.

Einen praktischen Gesamtüberblick über den aktuellen Stand gibt das soeben bei Austrian Standards erschienene Kompendium „Normen im Eisenbahnwesen“. Das Buch gibt Einsicht in die komplexe Welt der Eisenbahn-Normung, die in ihren Grundzügen fast so alt ist wie die Eisenbahngeschichte selbst. Die Themen reichen von A, wie Akustik oder Aerodynamik, bis Z, wie Zusammenwirken Fahrzeug/Fahrweg. Ebenso gehören Signaltafeln, das Herstellen und Schweißen von Schienen, Räder und Radsatzlager oder Bremswesen und Gleisbaumaschinen dazu.

Autoren dieses Fachbuchs sind Dipl.-Ing. Dr. Karl-Otto Endlicher, Sachverständiger für Eisenbahntechnik im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und Vorsitzender des Komitees für Eisenbahnwesen bei Austrian Standards, sowie Dipl.-Ing. Dr. Andreas Rischanek, zuständiger Komitee-Manager. Sie haben übersichtlich sämtliche Standards und Entwürfe fachlich gegliedert, mit Anwendungsbereich sowie großteils zusätzlich mit einer Inhaltsübersicht versehen. Damit erlaubt das Werk einen vertiefenden Einstieg in die Materie und erleichtert die Orientierung, welche konkreten Normen für einen bestimmten Anwendungsfall relevant sind.

Dazu kommt noch eine besonders sorgfältig recherchierte Aufstellung der im Eisenbahnwesen gebräuchlichen Begriffe, die oftmals nicht nur dem Laien, sondern mitunter auch Experten aus einzelnen Teilgebieten nicht geläufig oder in ihrer präzisen Bedeutung nicht bekannt sind.

In einem kurzen Ausblick verweisen die Autoren auf künftige Entwicklungen, vor allem im Zusammenspiel zwischen europäischer und internationaler Normung. Endlicher und Rischanek: „Mit der in jüngster Zeit angelaufenen Kooperation von ISO/TC 269 mit dem CEN/TC 256 besteht voraussichtlich die Chance, europäischen Erfahrungsschatz auch in außereuropäische Eisenbahnmärkte zu exportieren. Das würde Europas Eisenbahnindustrie einen guten Start in den zunehmend globalisierten Markt ermöglichen und in Folge auch die in den führenden Eisenbahnnationen etablierte technische Sicherheit und Umweltverträglichkeit weltweit einführen.“

Sie erwarten, dass mit zunehmender Urbanisierung und ökologischen Zwängen die Eisenbahn eine wichtigere Rolle einnehmen und damit auch die Bedeutung von Standards steigen wird.

Bibliografie Karl-Otto Endlicher, Andreas Rischanek: Normen im Eisenbahnwesen – Der praktische Gesamtüberblick; 1. Auflage, 370 Seiten, Wien 2017, Austrian Standards plus GmbH Versandkostenfrei im Webshop von Austrian Standards erhältlich Print: ISBN 978-3-85402-334-0 | EUR 69,00 E-Book: ISBN 978-3-85402-339-5 | EUR 54,16 (Preise zzgl. USt.) Weblink: http://bit.ly/eisenbahnwesen

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Aussender: Austrian Standards Institute – Österreichisches Normungsinstitut Ansprechpartner: Dr. Johannes Stern Tel.: +43 1 21300-317 E-Mail: j.stern@austrian-standards.at Website: www.austrian-standards.at