Schuppenflechte im Sommer

Wien (pts007/08.08.2017/08:00) – Unerträglicher Juckreiz? Gerötete und schuppende Hautstellen? Schmerzhafte Bläschen? Mehr als 200.000 ÖsterreicherInnen kämpfen mit diesen Symptomen. Sie sind Zeichen der Psoriasis, besser bekannt als Schuppenflechte, einer nicht ansteckenden Erkrankung. Trotzdem erleben Betroffene häufig Ablehnung und soziale Ausgrenzung. Gerade im Sommer wünschen sich PatientInnen, öffentliche Freibäder benutzen zu können, ohne diskriminiert zu werden.

Die Sonne brennt, die Temperaturen fordern den Sprung ins kühle Nass. Freibadstimmung! Nicht bei Klaus, der 25-Jährige verhüllt seine Haut, auch bei 35 Grad im Schatten. Der Grund: „Ich habe am ganzen Oberkörper Plaques, hässliche Schuppenflechtareale. Sogar meine Nägel sind betroffen. Zwar tut ein Bad im kühlen Wasser sehr gut, aber ich schäme mich. Alle Blicke richten sich angewidert auf mich, einmal hat mich sogar eine Frau angepöbelt, ich soll aus dem Wasser verschwinden, schließlich seien kleine Kinder in meiner Nähe.“

Psoriasis – was ist das?

200.000 Betroffene leiden in Österreich unter der chronisch-entzündlichen Erkrankung Schuppenflechte. Grundsätzlich können fünf klinische Erscheinungsformen der Psoriasis unterschieden werden: Die gewöhnliche Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), die von Eiterbläschen begleitete Psoriasis pustulosa, die psoriatische Erythrodermie, eine besonders schwere Form, bei der der gesamte Körper gerötet ist, die Nagelpsoriasis und die Psoriasis-Arthritis, die die Gelenke befällt. „Schuppenflechte ist ein eigenes Krankheitsbild. Aufgrund der vorhandenen Fehlsteuerung des Immunsystems können allerdings auch Organe wie der Darm oder das Herz-/Kreislauf-System beeinträchtigt sein. Viele Schuppenflechte-Patienten leiden zusätzlich an Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes oder Depression. Die Therapie muss daher individuell auf jeden einzelnen Patienten abgestimmt werden“, so Dr. Rok Kokol, Facharzt für Dermatologie, Venerologie sowie Arzt für Allgemeinmedizin in Graz http://haut-arzt.net . „Die Behandlung besteht in der Regel aus einer Kombinationstherapie mit verschiedenen Medikamenten und Methoden – Salben, Spritzenkuren bzw. oral einzunehmenden Arzneien – und orientiert sich am gegenwärtigen Krankheitszustand des Patienten. Die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten ist eines der obersten Ziele. Dafür ist es wichtig, die auslösenden Faktoren der chronischen Infektionen frühzeitig zu behandeln und auszuschalten.“

Warum Langzeitmanagement bei der Behandlung sinnvoll ist

Die Psoriasis verschwindet normalerweise leider nicht von heute auf morgen. „Da es sich bei der Schuppenflechte um eine chronische Erkrankung handelt, benötigt die Therapie eine langfristige Strategie“, betont Dr. Kokol: „Inzwischen stehen den Patienten neue und erfolgsversprechende Therapiemethoden mit Biologika zur Verfügung, die den Entzündungsprozess unterdrücken, sodass die Symptome der Schuppenflechte nicht mehr auftreten. Vor allem bei einer Nagelbeteiligung sind Biologika oft die einzige wirksame Möglichkeit, um Entzündungen zu stoppen. Allerdings müssen vor der Verabreichung von Biologika mittels Voruntersuchungen chronische infektiöse Krankheiten wie Tuberkulose, Hepatitis oder eine HIV-Infektion ausgeschlossen werden.“

Erste Anzeichen von Psoriasis richtig erkennen: – Quälender Juckreiz auf der Haut – Schuppende, rötliche, verdickte Hautstellen – Gelenkschwellungen oder -schmerzen, Morgensteifigkeit – deformierte, gelblich verfärbte Nägel (Achtung: Verwechslungsgefahr mit Nagelpilz) Betroffene sollten bei den ersten Anzeichen nicht lange zögern, sondern einen Hautarzt aufsuchen! Denn Zeit spielt bei der Behandlung von Schuppenflechte eine wichtige Rolle – vor allem bei Gelenkentzündungen!

Tipps und Selbsthilfe für Betroffene: – Hautpflege mindestens 30 Sekunden auf einer Stelle einreiben und vor dem Anziehen gut einwirken lassen – Hautreizende Stoffe, z.B. tierische Wolle und synthetische Kleidung, meiden! – Vorsicht vor der Sonne: Sonnenbrand kann Entzündungen verschlimmern! – Auslösende Faktoren wie Nikotin, Alkohol und Stress meiden! – Bei richtiger Therapie können bis zu 90 Prozent der Symptome gelindert werden. Bei Unzufriedenheit immer gemeinsam mit dem Arzt neue Therapiestrategien besprechen. – Vor dem Arztgespräch: Fragen an den Arzt aufschreiben und zum Arzttermin mitnehmen! – Selbsthilfegruppen bieten telefonische und persönliche Beratung, Gruppentreffen u.v.m.: pso austria, Tel.: 0664/73 111 991, Web: http://www.psoriasis-hilfe.at und Forum Psoriasis, Tel.: 0676/538 70 67, Web: http://www.forumpsoriasis.at – Neuer Ratgeber „PSORIASIS jetzt mal verständlich auf Deutsch“ kostenlos erhältlich als Download unter http://www.schuppenflechte.online Der Ratgeber kann auch bei der pso austria und Forum Psoriasis angefordert werden.

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Aussender: Hennrich.PR Ansprechpartner: Daniela Hennrich Tel.: 01 879 99 07 E-Mail: office@hennrich-pr.at Website: www.psoriasis-hilfe.at