Brüssel (pts022/27.09.2017/11:00) – WindEurope, der Dachverband der Windbranche in Europa, hat die mögliche Windkraftentwicklung bis 2030 präsentiert. 30 Prozent des Stromverbrauchs in Europa könnte 2030 durch die Windenergie bereitgestellt werden. Voraussetzung dafür sind aber stabile Rahmenbedingungen. „Derzeit ist die Zukunft der Branche unsicher“, bemerkt Giles Dickson, Geschäftsführer von WindEurope und fordert: „Die Windbranche braucht bindende und ambitionierte Ziele und klare Rahmenbedingungen bis 2030.“
Der Dachverband der Windbranche in Europa (WindEurope) hat zwei Berichte präsentiert, welche die Entwicklung der Windenergie bis 2030 skizzieren. Derzeit stehen in Europa Windräder mit einer Leistung von rund 160 GW und decken rund 11 Prozent des Stromverbrauchs ab. Bis 2030 könnte sich die Windkraftleistung in Europa auf 323 GW verdoppeln und sich der Anteil am Stromverbrauch auf 30 Prozent verdreifachen. „Könnten wohl gemerkt“, so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Denn dafür bedarf es stabiler und langfristiger Rahmenbedingungen in ganz Europa.“ Bei optimalen Bedingungen wäre sogar ein Ausbau der Windkraft auf knapp 400 GW möglich. Die Österreichische Windkraftleistung der bestehenden und genehmigten Windräder beläuft sich mittlerweile auf rund 3,5 GW. Bis 2030 könnte die heimische Windkraftleistung auf 6,7 GW steigen.
WindEurope Szenario 2030: Zahlen und Fakten
Die Summe von 323 GW Windkraftleistung könnte jährlich Emissionen von 382 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Bis 2030 würden 239 Milliarden Euro in der Windbranche investiert werden. 2030 wären 569.000 Personen in der Windbranche beschäftigen. Durch den Ausbau der Windenergie könnte die Menge an benötigten fossilen Brennstoffen stark reduziert werden, sodass 13,2 Milliarden Euro pro Jahr weniger ins Ausland abfließen.
Österreichische Politik entscheidend
„Auch wenn die Windenergie mittlerweile die billigste Stromerzeugungstechnologie ist, ist die Zukunft der Branche unsicher“, bemerkt Dickson und setzt fort: „Die Windbranche braucht bindende und ambitionierte nationale Energie- und Klima-Aktionspläne.“ Hier muss es zu einer Änderung der Zielsetzungen auf europäischer Ebene kommen. Das 27-Prozent-Ziel für erneuerbare Energien muss auf Grund des Klimaabkommens von Paris nach oben revidiert werden. Die europäischen Ökostromerzeuger sprechen sich für eine Ziel von 40% erneuerbare Energien aus. Dazu ist gerade das sogenannte Winterpaket auf europäischer Ebene in Diskussion. Ziel ist es, dass mit vielen Änderungen im Energiesektor die Energiewende vorangetrieben wird. Die gesetzlichen Regelungen sollen an die Bedürfnisse der erneuerbaren Energien angepasst werden. In den aktuellen Gesetzesentwürfen wurde die Atomenergie aber komplett ausgespart und die fossile Stromerzeugung nur am Rande betrachtet. „Die Bevorzugung von Atomenergie, Kohle und Gas muss endlich beendet werden“, fordert Moidl und setzt fort: „Hier bedarf es wesentlicher Änderungen, damit die erneuerbaren Energien die Energieversorgung wirklich übernehmen können.“ Mitte 2018 wird Österreich den EU-Ratsvorsitz innehaben und das Winterpaket endverhandeln. „Hier muss die österreichische Politik die Chance nutzen, die Weichen für ein erneuerbares Energiesystem in Europa zu stellen“, bemerkt Moidl abschließend.
Download Bericht „Wind energy in Europe: Scenarios for 2030“: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1036504
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