Materialmix und Leichtbau prägen die Fügetechnik

Wien (pts008/29.11.2017/08:05) – Welche Eigenschaften zeichnet das Auto der Zukunft aus? Welche Anforderungen stellen Megatrends wie die Elektrifizierung des Antriebs, das automatisierte Fahren oder Leichtbau an die Fahrzeug-Serienproduktion? Welche Rolle kommt dabei insbesondere der Fügetechnik zu? Über Trends und Technologien diskutierten Fachleute aus Wissenschaft und Praxis zwei Tage lang auf der 3M-Fachveranstaltung „Faszination Kleben“ im nordrhein-westfälischen Neuss.

Schon heute ist klar, dass sich die Mobilität der Zukunft deutlich vom Ist-Zustand unterscheiden wird. Das Auto von morgen ist leicht, vernetzt, selbstfahrend und nachhaltig wirtschaftlich. Das macht neue Designkonzepte und Fertigungstechnologien sowie einen intelligenten Materialmix erforderlich. Namhafte Referenten gaben in ihren Vorträgen einen Ausblick auf zukünftige Technologiesprünge. In der begleitenden Fachausstellung wurden interaktive Lösungsansätze präsentiert, vom Materialmix im 3D-Druck über Augmented-Reality-Anwendungen bis zur Nutzung von Struktur-Klebstofffilmen für Leichtbaulösungen.

Benetzungsqualität automatisiert prüfen

Mit der Qualitätssicherung von Oberflächen und der Entwicklung einer flächigen, automatisierten Benetzungsprüfung befasste sich Dipl. Phys. Kai Brune vom Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung in seinem Vortrag. „Die Kontrolle der Oberflächengüte ist speziell in der Klebtechnik ein signifikant wichtiger Arbeitsschritt“, so Kai Brune, der das BonNDTinspect Prüfsystem vorstellte. Damit können Oberflächen hinsichtlich ihrer Benetzbarkeit sicher bewertet werden. Kontaminationen wie Fingerabrücke oder Trennmittelreste oder auch eine unzureichende Aktivierung der Oberfläche lassen sich so automatisiert und prozessintegriert erkennen.

Wechselwirkung von Design und Engineering

Auf welche Weise Design und Engineering in Wechselwirkung neue Produktanforderungen realisieren, beschrieb Prof. Lutz Fügener von der Hochschule Pforzheim. „Die vor uns liegenden und bereits beginnenden Paradigmenwechsel im Bereich der individuellen Mobilität verlangen nun auch von Designern einen tieferen Eingriff in die Struktur des Fahrzeugs. Durch die mit den Stichworten Elektromobilität, Automatisierung des Fahrens und Nachhaltigkeit umrissenen Herausforderungen wird sich das Berufsbild des Designers wandeln“, so der Experte für Transportation Design.

Multimaterialmix im 3D-Druck

Durch Weiterentwicklung additiver Fertigungsverfahren ist heute die Kombination mehrerer Materialien im 3D-Druck möglich. Den Stand der Technik im 3D-Druck stellte Dr. Sascha Peters von Haute Innovation in seinem Vortrag dar: „Bauteilgeometrien mit unterschiedlichen Materialien lassen sich erzeugen, die auf äußere Einflüsse reagieren können, sich bei Wärme oder unter Wasser verschieden stark dehnen oder unter Lichteinstrahlung eine Torsionsbewegung vollziehen.“ Auf diese Weise entstehen sich selbst montierende Strukturen und programmierbare Werkstoffverbunde mit formveränderlichen Optionen, die in der Automobilindustrie in einer Vielzahl von Anwendungszwecken hilfreich sein können.

Qualitätssicherung in Fügeverfahren

Um qualitätsgerechte Klebungen zu erzielen, sind indes eine Vielzahl von Einflussgrößen zu beachten. Die hohen Anforderungen im Fertigungsprozess mit einem Multimaterial-Mix im Fügeverfahren sowie im Prozess der Endmontage beleuchtete Dr.-Ing. Michael Frauenhofer von der Audi AG in seinem Vortrag. Dazu stellte er exemplarisch die realisierten Lösungen für den neuen Audi A8 dar.

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3M ist eine Marke der 3M Company.

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