Baden (pts027/08.11.2017/12:20) – Zum „Tag der Robotik in Niederösterreich“ eröffnete Bildungsministerin Sonja Hammerschmid am Dienstag das „Education Innovation Studio“ und „Lego Education Innovation Studio“ an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich am Campus Baden.
Programmierbare Bienen, ein „Bananenklavier“ oder selbstgebaute Roboter aus Lego, die auf Stimmen reagieren, sind nur drei der eindrucksvollen Lernmaterialien, die im neuen „Education Innovation Studio“ zu finden sind. Mit einem kleinen Potpourri an spielerischen Möglichkeiten überzeugen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Departments Medienpädagogik zur Eröffnung von den Materialien im neuen Studio.
Digitale Reformation
Rektor Erwin Rauscher nimmt das Jubiläum des Thesenanschlags von Martin Luther zum Anlass und vergleicht in seinen Grußworten die gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen durch Digitalisierung mit dem Beginn der Reformation vor exakt 500 Jahren. So wie die Impulse der Reformation eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung der Moderne spielten, habe die Digitalisierung seit dem Ausgang des letzten Jahrhunderts einen Wandel in allen Lebensbereichen gebracht. Die IT-Branche hoffe auf mehr Fachkräfte, die Gesellschaft will möglichst vielen Menschen einen positiv kritischen Umgang mit dem Computer vermitteln. Rauscher wörtlich: „Ich wünsche dem Lego Education Innovation Studio die Kraft der Erziehung zur digitalen Mündigkeit.“
Schüler/innen aus NÖ vorne mit dabei
Landesschulratspräsident Johann Heuras zeigt sich stolz auf die Entwicklungen niederösterreichischer Schulen im Bereich Coding und Robotik. „Dass Schülerinnen und Schüler aus Niederösterreich bei der Weltmeisterschaft in Robotik gewinnen, zeigt, dass sie – unter gewissen Voraussetzungen – in der Lage sind, ganz vorne mitzuhalten.“ Wichtig für die breite Etablierung des Themas seien einerseits eine gute technische Ausstattung der Schulen, vor allem aber gut ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen: „Sie müssen begeistert sein, sie brauchen das notwendige Verständnis dafür.“
Kompetenzen des 21. Jahrhunderts
Tom Hall von der Firma Lego, einem der Hauptsponsoren des neuen Studios, skizziert die wesentlichen Fähigkeiten, die Chefs und Chefinnen von großen Firmen und Organisationen von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern heute erwarten: Kreativität, Problemlösungskompetenz und globales Denken. Leider arbeiten viele Schulen heute immer noch nach dem Design des Industriezeitalters, Lehrerinnen und Lehrer sind vielerorts noch sehr konzentriert auf Faktenlernen, so Hall. Es gehe daher um eine Neudefinition der Rolle von Schulen. „Kinder müssen neugierige, lebenslange Lerner werden.“ Kinder seien außerdem „kodiert“, in einem natürlichen Weg zu lernen, nämlich durch das Spiel. Coding und Robotik mit Materialien von Lego unterstütze diese Art des Lernens.
Kinder sollen „Autoren ihres eigenen Lebens“ werden
Auch Bildungsministerin Sonja Hammerschmid analysiert in ihren Grußworten die Herausforderungen und Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts. Es werde aber noch weit mehr als die Digitalisierung auf uns zukommen, so die Bundesministerin: „Wir müssen unsere Kinder auf Welten vorbereiten, deren Herausforderungen wir noch gar nicht kennen“. Dies könne andererseits Pädagoginnen und Pädagogen beflügeln: „Sie werden unseren Kindern Flügel verleihen und zu einem Leben befähigen, dass sie selbst gestalten können“. Gute Pädagogik müsse Kinder befähigen, „Autoren ihres eigenen Lebens“ zu werden. Es gelte, die Talente und Potentiale der Kinder zu entdecken und zu fördern. Digitale Unterrichtsmittel seien optimal für diese Individualisierung des Unterrichts geeignet.
Gemeinsam mit Rektor Erwin Rauscher eröffnet die Ministerin im Anschluss an den Festakt das neue „Education Innovation Studio“ offiziell.
Lego Mindstorm, Bee Bots, Microbits & Co.
Das neue Studio an der PH NÖ soll Lehrende dazu befähigen, kindgerechte Programmierumgebungen, Robotik, und generell digitale Medien im Unterricht innovativ einzusetzen. Ein wesentlicher Teil der Ausrüstung stammt dabei vom bekannten dänischen Spielzeughersteller Lego, der mit der Serie „Mindstorm Education“ und „WeDo“ eine umfangreiche Sammlung an Bausätzen für Robotik und Coding entwickelt hat. Hinzu kommen einfache Roboter für die Jüngsten, wie etwa die leicht programmierbaren „Bee Bots“ oder „Ozobots“. Anspruchsvoller sind dann schon die „Microbits“, kleine Platinen mit Leuchtdioden, auf die Schüler/innen einfache Programme schreiben können. Vorgestellt wurden all diese Materialien am Eröffnungstag in Form von eigenen Workshops.
Finanziert wurde dich Einrichtung des Studios durch ein Sponsoring von Lego, aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und aus Eigenmitteln der PH NÖ.
Begleitender Blog
Ein Blog bietet umfangreiche Infos zu den im Studio verwendeten Materialien. Wesentlicher Bestandteil des Blogs sind die sogenannten EIS Karten: auf den EIS Karten befinden sich Arbeitsaufträge für Schüler/innen. Damit sollen diese Karten Grundlage für ein problemorientiertes, selbstständiges Lernen sein. Wenn die Aufgabe gelöst ist – oder nicht gelöst werden kann – können die Lernenden mit Hilfe eines so genannten „QR-Codes“ zu einer ausführlichen Anleitungsseite gelangen.
Showcase School
Im Zuge der Eröffnungsfeierlichkeiten des EIS-Studios wird die PH NÖ auch als Microsoft Showcase School ausgezeichnet. In direkter Zusammenarbeit mit Microsoft in Education bekommt die PH NÖ dadurch einerseits die Möglichkeit, an internationalen Austauschprogrammen teilzunehmen und mit Schulen aus aller Welt gemeinsam die Bildung zu transformieren, andererseits als einer der ersten Schulen weltweit neueste Software und Hardware von Microsoft für das Lernen und Lehren einzusetzen.
EIS-Blog: http://eis.ph-noe.ac.at
Fotoalbum zum „Tag der Robotik“: https://flic.kr/s/aHskwERfy6
(Ende)
Aussender: Pädagogische Hochschule Niederösterreich Ansprechpartner: Walter Fikisz Tel.: +43 650 4721023 E-Mail: walter.fikisz@ph-noe.ac.at Website: www.ph-noe.ac.at