Wien (pts007/12.12.2017/08:00) – Die Arbeitgeber Österreichs zeigen sich für das erste Quartal 2018 verhalten gestimmt. Laut dem aktuellen ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer, für das in Österreich rund 753 Personalisten befragt wurden, wird für das erste Quartal 2018 ein Netto-Beschäftigungsausblick von -3 Prozent erwartet. Dieser Indexwert ist der schwächste der letzten zwei Jahre. Bereinigt man den Beschäftigungsausblick um saisonale Schwankungen1, so liegt dieser bei 0%. Die Einstellungsabsichten sinken um 8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal und im Jahresvergleich um 6 Prozentpunkte.
„Die Arbeitgeber zeigen sich im ersten Quartal 2018 mit einem Beschäftigungsausblick von +0 Prozent eher zurückhaltend bezüglich ihrer Einstellungsabsichten, da der gegenwärtige Ausblick einen eher stagnierenden Arbeitsmarkt für die kommenden drei Monate prognostiziert. Diese Stagnation darf man jedoch nicht gleichsetzen mit geplanten Entlassungen für das Q1 2018. Der Beschäftigungsausblick zeigt lediglich eine Verlangsamung gegenüber dem optimistischeren Vorquartal von + 8%. Arbeitgeber haben möglicherweise bereits eine Reihe von Neueinstellungen in der Zeit von Oktober bis Dezember in Anspruch genommen und erwarten eine Verlangsamung bei Personaleinstellungen und benötigen Zeit zu Atem zu kommen, bevor sie wieder Personal einstellen“, erklärt Erich Pichorner, Geschäftsführer der ManpowerGroup Österreich.
„Wenn wir uns bestimmte Industriesektoren ansehen, können wir außerdem sehen, dass die Aussichten für den Finanz- und Dienstleistungssektor sowie der Sektor Sachgüterherstellung in den ersten drei Monaten des Jahres vorsichtig optimistisch bleiben. Es scheint, dass die Gesamtprognose zum Teil vom Sektor Baugewerbe und dem Sektor Hotellerie und Gastronomie nach unten gezogen wird, aber die Personaleinstellungen sind in diesen beiden Sektoren mitunter Saisonbedingt wahrscheinlich abgeschlossen. Alles in allem ist Österreichs Prognose für das erste Quartal 2018 eine Momentaufnahme und kein Beleg dafür ist, dass der flache Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten anhält. Andere Quellen, wie zum Beispiel der monatliche WIFO-Konjunkturbericht, sind für die Entwicklung des österreichischen Geschäftsklimas im 1. Quartal etwas optimistischer. Es wird interessant sein zu sehen, ob die Arbeitgeberstimmung im zweiten Quartal des Jahres unverändert bleibt oder sich geringfügig verbessert“, so Pichorner.
Beschäftigungsabsichten österreichischer Arbeitgeber für Q4/2017 im Überblick:
Österreichs Arbeitgeber erwarten bei einem bereinigten Netto-Beschäftigungsausblick von 0% für das erste Quartal 2018 einen stagnierenden Arbeitsmarkt. Die Einstellungspläne sinken im Vergleich zum ersten Quartal um 8 Prozentpunkte und im Jahresvergleich um 6 Prozentpunkte. Mitarbeitereinstellungen werden in fünf von neun Bundesländern erwartet. In Oberösterreich wird der stärkste Arbeitsmarkt mit +13% prognostiziert.
– Das Ranking im Bundesländervergleich wird neben Oberösterreich durch Tirol und Salzburg mit einem Beschäftigungsausblick von +7% und +5% angeführt.
– In Wien und Kärnten melden Arbeitgeber einen negativen Netto-Beschäftigungsausblick von -10% und -8%.
– Die am wenigsten optimistischen Aussichten für Q1/2018 kommen aus Vorarlberg, wo der Beschäftigungsausblick auf -11% sinkt. Der Ausblick sinkt um -21% gegenüber dem vierten Quartal 2017 und um -29% im Vorjahresvergleich.
– Unternehmen aus fünf der zehn untersuchten Industriezweige erwarten, dass der Personalbestand im 1. Quartal 2018 wachsen wird. Die stärksten Einstellungs-absichten werden im Finanz- und Dienstleistungssektor berichtet, wo der Nettobeschäftigungsausblick bei +7% liegt.
– Positive Signale für Jobsuchende gibt es bei einem Ausblick von +6% auch im Sektor Sachgütererzeugung und im Bereich Verkehr und Bergbau und Rohstoffgewinnung mit +5%.
– Der schwächste Arbeitsmarkt seit 9 Jahren wird im Sektor öffentliche Hand und Soziales erwartet. Der Ausblick beträgt hier -4% (minus 14 Prozentpunkte gegenüber Q4 2017 und minus 3 Prozentpunkte gegenüber Q1 2017).
– Betrachtet man die Unternehmen nach deren Unternehmensgröße, so berichten drei von vier Größenkategorien ein Jobwachstum während des 1. Quartals 2018. Die besten Jobchancen bieten Großunternehmen mit einem Ausblick von +25%. Den schwächsten Ausblick geben Mikrounternehmen mit -4%.
Bundesländervergleich: Beste Jobchancen in Oberösterreich, schwacher Aufwärtstrend auch in Tirol, Salzburg und der Steiermark
Arbeitgeber in fünf von neun Bundesländern prognostizieren ein Beschäftigungswachstum im 1. Quartal 2018. In Oberösterreich wird der stärkste Arbeitsmarkt mit einem optimistischen Netto-Beschäftigungsausblick von + 13% erwartet. Ansonsten erwarten die Tiroler Arbeitgeber einen Ausblick von +7%. Ein bescheidener Ausblick wird für Salzburg mit + 5% und in der Steiermark mit +4% erwartet. Die Arbeitgeber in vier Regionen prognostizieren jedoch einen Personalabbau, einschließlich Vorarlberg, mit einem düsteren Ausblick von -11%. Wiener Arbeitgeber rechnen mit einem schleppenden Einstellungsrhythmus von -10%. Ebenso pessimistische Prognosen gibt es für Kärnten und das Burgenland mit -8% bzw. -6%.
Im Vergleich zum 4. Quartal 2017 verschlechtern sich die Einstellungsaussichten in sieben der neun Regionen. Starke Rückgänge von 25 und 21 Prozentpunkten sind in Wien bzw. Vorarlberg zu verzeichnen. In der Steiermark melden die Arbeitgeber einen deutlichen Rückgang um 18 Prozentpunkte, während der Ausblick für Kärnten um 6 Prozentpunkte zurückgeht. In Salzburg rechnet man mit Einstellungsabsichten von 5 Prozentpunkten.
In fünf der neun Regionen rechnen die Arbeitgeber gegenüber dem 1. Quartal 2017 mit einem Beschäftigungsrückgang. Vorarlbergs Arbeitgeber berichten von einem starken Rückgang um 29 Prozentpunkte und der Ausblick für Wien sinkt um 14 Prozentpunkte zurück. Die burgenländischen Arbeitgeber verzeichnen einen deutlichen Rückgang um 12 Prozentpunkte, während der Salzburger Ausblick um 8 Prozentpunkte schwächer ist. Die Einstellungspläne verbessern sich jedoch in drei Regionen, einschließlich Oberosterreich und der Steiermark, wo die Arbeitgeber einen Anstieg von 8 bzw. 6 Prozentpunkten melden.
Vergleich nach Wirtschaftssektoren: Beste Job-Aussichten Finanz- & Dienstleistungssektor
Unternehmen aus fünf der zehn Branchen rechnen in den nächsten drei Monaten mit einem Personalaufbau. Der stärkste Netto-Beschäftigungsausblick von + 7% wird von den Arbeitgebern im Finanz- und Dienstleistungssektor erwartet, während die Aussichten im Sektor der Sachgütererzeugung und im Sektor Bergbau und Rohstoffgewinnung bei + 6% bzw. + 5% liegen. Unterdessen erwartet man, dass die Gehaltsabrechnungen in vier Sektoren zurückgehen werden, darunter der Sektor öffentliche Hand und Soziales mit einem Ausblick von -4% und der Sektor Gastronomie & Hotellerie mit einem Ausblick von -3%.
Im Vergleich zum vierten Quartal 2017 gehen die Einstellungsperspektiven in acht der zehn Branchen zurück. Die stärksten Rückgänge sind im Sektor Gastronomie & Hotellerie zu verzeichnen, wo der Ausblick um 14 Prozentpunkte schwächer ist. Im Sektor öffentliche Hand und Soziales sowie im Verkehrs- und Kommunikationssektor wird ein Rückgang von je 13 Prozentpunkten prognostiziert. Die Aussichten sinken ebenfalls im Sektor Energieversorgung sowie im Groß- und Einzelhandelssektor um 6 Prozentpunkte, während die Arbeitgeber im Sektor Land- & Forstwirtschaft einen Rückgang um 5 Prozentpunkte vermelden. Lediglich im in zwei Sektoren rechnet man mit stärkeren Einstellungsabsichten, darunter der Bausektor mit einer Verbesserung um 2 Prozentpunkte. Im Jahresvergleich sinken auch die Einstellungsabsichten in acht der zehn Branchen, vor allem im Sektor Land- & Forstwirtschaft um 17 Prozentpunkte. Die Arbeitgeber im Baugewerbe erwarten einen Rückgang um 11 Prozentpunkte. Die Aussichten für den Sektor öffentliche Hand und Soziales sowie für den Sektor der Sachgütererzeugung sind im Jahresvergleich um 6 bzw. 5 Prozentpunkte schwächer. Die Einstellungspläne verbessern sich jedoch in zwei Sektoren, einschließlich einer beträchtlichen Zunahme von 12 Prozentpunkten, die von Arbeitgebern im Sektor Bergbau und Rohstoffgewinnung gemeldet werden.
Vergleich nach Unternehmensgröße: Personalwachstum in drei Unternehmensgrößen erwartet
Es wird erwartet, dass die Gehaltsabrechnungen in den nächsten drei Monaten in drei der vier Organisationsgrößenkategorien zunehmen werden. Große Arbeitgeber berichten von gesunden Einstellungsplänen mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von +25%. Ansonsten berichten mittlere und kleine Arbeitgeber über einen Ausblick von + 14% bzw. +8%.
Micro-Arbeitgeber erwarten jedoch schwachen Netto-Beschäftigungsausblick von -4%. Micro-Arbeitgeber berichten von einem deutlichen Rückgang um 11 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal, während die Aussichten für kleine und mittlere Arbeitgeber um jeweils 2 Prozent-punkte schwächer sind als im Vorquartal. Große Arbeitgeber berichten von relativ stabilen Einstellungsplänen. Im Vergleich zum 1. Quartal 2017 melden die mittleren Arbeitgeber eine moderate Verbesserung um 5 Prozentpunkte. Die Aussichten für kleine und große Arbeitgeber sind um 4 bzw. 3 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Micro Arbeitgeber berichten jedoch von einem erheblichen Rückgang um 9 Prozentpunkte.
* 0-9 Mitarbeiter: Kleinstunternehmen, 10-49 Mitarbeiter: Kleinunternehmen, 50-249 Mitarbeiter: mittlere Unternehmen, über 250 Mitarbeiter: Großunternehmen
Globaler Ausblick: Das zweite Jahr in Folge kein negativer Beschäftigungsausblick
Im weltweiten Vergleich erwarten die Arbeitgeber aus 41 der insgesamt 43 befragten Länder ein Beschäftigungswachstum. Seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2009 prognostizieren die Arbeitgeber für das zweite Quartal in Folge keinen negativen Beschäftigungsausblick. Die stärksten Netto-Beschäftigungsausblicke werden in Taiwan, Japan, Indien, den USA und Costa Rica erwartet. Wogegen in Österreich, Italien, Belgien und Frankreich die schwächsten Arbeitsmärkte prognostiziert werden.
Darüber hinaus berichten Arbeitgeber in Australien, Japan, Norwegen, Polen, Rumänien und den Vereinigten Staaten über die stärksten Einstellungspläne in fünf Jahren oder mehr. Es gibt auch Anzeichen dafür, dass die zuletzt in einigen Ländern beobachtete Volatilität – vor allem in Brasilien, China und Indien – rückläufig ist.
Über die Studie ManpowerGroup veröffentlicht vierteljährlich das ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer, eine Studie über die zukünftige Arbeitsmarktentwicklung für das jeweils kommende Quartal. Es ist die weltweit umfangreichste Arbeitsmarktstudie mit über 58.712 Interviews von Arbeitgebern in 43 Ländern und Regionen. Für den ManpowerGroup Beschäftigungsausblick auf das 1. Quartal 2018 wurden 753 Personalverantwortliche in Österreich telefonisch interviewt. Den Teilnehmern wurde folgende Frage gestellt: „Erwarten Sie, dass im 1. Quartal 2018 die Mitarbeiteranzahl an Ihrem Standort im Vergleich zum laufenden 4. Quartal 2017 eher steigen, abnehmen oder gleich bleiben wird?“
Netto-Beschäftigungsausblick Der Netto-Beschäftigungsausblick errechnet sich aus dem Prozentsatz jener Unternehmen, die einen Beschäftigungsanstieg erwarten, abzüglich des Prozentsatzes jener Unternehmen, die einen Personalabbau erwarten. Er wird sowohl nach Ländern und Regionen als auch nach Branchen aufgeschlüsselt. Zudem wird er saisonal bereinigt, um jahreszeitlich bedingte Schwankungen herauszurechnen.
ManpowerGroup Österreich In Österreich operiert die ManpowerGroup unter den Marken Manpower und Experis. ManpowerGroup bietet Kandidaten und Unternehmen ein breites Spektrum innovativer Personallösungen – von kurzfristigen Stellenbesetzungen über projektbezogene Einsätze bis zur Vermittlung von Direktanstellungen. Manpower hat sich auf die Fachbereiche administrative, kaufmännische, technische und gewerbliche Berufe sowie Events, Hotellerie und Gastronomie spezialisiert. Der Branchenfokus von Experis umfasst IT, Engineering, Finance und Banking sowie Executive Search. Details finden Sie unter: http://www.manpowergroup.at – http://www.manpower.at – http://www.experis.at
Über die ManpowerGroup international ManpowerGroup® (NYSE: MAN), der globale Marktführer für Personallösungen, unterstützt Unternehmen bei ihrer Transformation in der sich stetig wandelnden Welt der Arbeit, indem wir umfassende Lösungen für das Rekrutieren, Managen und Entwickeln von Fachkräften bereitstellen. Mehr als 400.000 Kundenunternehmen weltweit vertrauen auf unser innovatives Lösungsportfolio, mit dem wir zudem mehr als drei Millionen Menschen zu sinnvoller Arbeit verhelfen – in einem großen Spektrum von Berufen und Branchen. Seit beinahe 70 Jahren schaffen wir über unsere Markenfamilie – Manpower®, Experis®, Right Management® und ManpowerGroup® Solutions – echten Mehrwert für unsere Kandidaten und Kunden. 2017 wurde die ManpowerGroup bereits für das siebte Jahr in Folge als eine der „World’s Most Ethical Companies“ benannt und auch auf der Fortune-Liste der beliebtesten Unternehmen geführt – eine weitere Bestätigung unserer Position als vertrauenswürdigste und beliebteste Marke unserer Branche. Erfahren Sie mehr darüber, wie und warum die ManpowerGroup® ein zentraler Antrieb für die Arbeitswelt der Zukunft ist: http://www.manpowergroup.com
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Aussender: ManpowerGroup GmbH Ansprechpartner: Mag. (FH) Renate Kaiser Tel.: +43 1 516 76-2011 E-Mail: renate.kaiser@manpowergroup.at Website: www.manpowergroup.at