Frankfurt am Main/Fürth (pts009/20.12.2017/12:20) – Mehr als zwei Drittel der 2,6 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause versorgt – die meisten von ihnen durch Angehörige. Ein Forschungsprojekt der Wilhelm Löhe Hochschule für Gesundheits- und Sozialmanagement in Fürth hat sich zum Ziel gesetzt, die Betroffenen durch innovative technische Lösungen zu entlasten. Daraus hervorgegangen ist ein intelligentes Pflegesystem, das nun vom Start-up MOIO GmbH zur Marktreife entwickelt werden soll.
Jährlich steigt die Anzahl Pflegebedürftiger in Deutschland um 48.000 an, circa 60 % leiden an demenziellen Veränderungen, der Hauptursache für Pflegebedürftigkeit. Für das Jahr 2019 wird in Deutschland von mehr als 1,8 Millionen Demenzkranken, in der EU von mehr als 10 Millionen und weltweit von über 46 Millionen ausgegangen. Die Zahl der Demenzkranken wird sich nach aktuellen Prognosen weltweit in 20 Jahren verdoppeln.
Hierzulande werden rund zwei Drittel der Betroffenen zu Hause durch Angehörige versorgt. Die psychische und zeitliche Belastung der Pflegenden ist enorm. Starke Einschränkungen der Autonomie, der Verlust sozialer Kontakte und fehlende Erholungsphasen werden als besondere Herausforderungen empfunden. Hier setzt das moio.care System an und schafft mehr Freiheit fur die Gepflegten wie die Pflegenden.
Forschungsprojekt von 14 Unternehmen der Metropolregion Nürnberg
Den Grundstock für die Idee legte ein Forschungsprojekt des Spitzenclusters Medical Valley EMN, das von der Diakonie Neuendettelsau mit 14 in der Region Mittel- und Oberfranken ansässigen Unternehmen im Jahr 2010 initiiert wurde. Pflege und Demenz sind wichtige Schwerpunkte der Diakonie Neuendettelsau, die mit über 200 Einrichtungen und über 7.200 Mitarbeitenden eines der größten diakonischen Unternehmen in Deutschland ist. Gemäß eigenem Leitbild werden technische und digitale Innovationen als Möglichkeiten zur Entlastung von Pflegepersonal und Angehörigen verstanden, die Freiräume für die persönliche Betreuung der zu Pflegenden schaffen können.
So war die Zielsetzung im Fall von moio.care, mit Hilfe vorhandener technischer Möglichkeiten eine Unterstützung für die wichtigsten pflegerischen Herausforderungen zu liefern: Dazu gehören das Vermeiden von Stürzen oder Wundliegen und die Verbesserung der Mobilität trotz Desorientierung der Betroffenen. „Fur alle Funktionen sollte zudem sichergestellt sein, dass das System auch am Körper getragen wird und im Idealfall kaum spürbar ist“, so Jürgen Besser, Gerontologe, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojekts und Geschäftsführer der MOIO GmbH.
Für die technische Seite der Problemlösung wurde die eesy-innovation GmbH als Partner ins Boot geholt, dessen Geschäftsführer Dipl. Ing. Günter Maximilian Hefner den gemeinschaftlichen Ansatz wie folgt erklärt: „Gegenüber am Markt vorhandenen Angeboten haben wir das Pflegepflaster konsequent an den Anforderungen der Pflege ausgerichtet. Die technischen Möglichkeiten sind vielfältig, die Kombination aus Ingenieurwissen und genauer Kenntnis der Anwenderbedürfnisse machen den entscheidenden Unterschied.“
Als Lösung wurde ein Sensormodul entwickelt, das mit Hilfe einer Pflastertasche direkt am Körper getragen wird. Es sammelt und interpretiert Informationen und überträgt diese nur im Bedarfsfall an einen Datenserver, der in einem ISO/IEC 27001 zertifizierten Rechenzentrum in Nürnberg steht. Dieser informiert je nach Situation und entsprechender Vorgabe die Pflegenden über eine Rufanlage oder ihr Smartphone.
Erstes Start-up der Wilhelm Löhe Hochschule
Aus dem Projekt des Forschungsinstituts IDC der Wilhelm Löhe Hochschule in Fürth ist im Herbst 2017 ein Start-up geworden. Hinter dem jungen Unternehmen MOIO GmbH stehen nun die eesy-innovation GmbH sowie Jürgen Besser als Gesellschafter. Die Diakonie Neuendettelsau hat eine finanzielle Starthilfe geleistet und bereits verbindliche Produktbestellungen zugesagt. Innerhalb der kommenden anderthalb Jahre soll das System zur Marktreife gebracht werden. Als zusätzlichen Finanzierungsbaustein für die Weiterentwicklung des Systems plant die MOIO GmbH den Start einer Crowdfunding-Kampagne auf der auf Gesundheitsthemen spezialisierten Plattform aescuvest.
Über MOIO Die MOIO GmbH ist ein 2017 gegründetes Start-up, das mit Unterstützung der Diakonie Neuendettelsau, der Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften, der Infineon AG und der eesy-innovation GmbH zukunftsweisende Ideen für den Pflege- und Gesundheitsmarkt zur Marktreife bringen und vermarkten möchte. Das erste Produkt ist das moio.care System, das mit Hilfe von Partnern aus Forschung und Industrie permanent verbessert und erweitert werden soll. http://www.moio.care
Über aescuvest aescuvest ist die erste europäische Crowdinvesting-Plattform, die sich auf den äußerst innovativen und nachhaltig wachsenden Gesundheitsmarkt spezialisiert hat. aescuvest eröffnet privaten wie institutionellen Anlegern die Möglichkeit, unternehmerische Investitionen in diesem chancenreichen Wirtschaftszweig zu tätigen. Unternehmen präsentieren auf der Plattform ihre smarten Ideen, patenten Produkte oder digitalen Konzepte, um sie mit Hilfe der Crowd zu finanzieren. Dabei erreichen sie ein Netzwerk von über 10.000 registrierten Nutzern sowie mehr als 220.000 Branchenexperten und platzieren ihre Idee direkt in der Zielgruppe. aescuvest bietet Start-up- und Wachstumsunternehmen aus den Sektoren Medizintechnik, Biotechnologie, Digitale Gesundheit, Gesundheitsimmobilie oder Dienstleistung Finanzierungs-, Marketing- und Vertriebsunterstützung aus einer Hand und dient so als Sprungbrett in einen der dynamischsten deutschen Wirtschaftszweige. http://www.aescuvest.de
Pressekontakt: MOIO Jürgen Besser, Geschäftsführer Merkurstr. 21, 90763 Fürth Telefon: +49 152 548 744 53 E-Mail: j.besser@moio.gmbh
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Aussender: aescuvest GmbH Ansprechpartner: Frank Schwarz Tel.: +49 611 580 2929 0 E-Mail: presse@aescuvest.de Website: www.aescuvest.de