Klagenfurt (pts008/26.01.2018/09:45) – Im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung hat das Organisationsteam des Denk.Raum.Fresach am Donnerstagabend das Programm der Europäischen Toleranzgespräche 2018 vorgestellt. Thema dieses Jahres ist die neue „Sehnsucht nach Europa“ und die „Suche nach dem verlorenen Paradies“. Hierzu sind neue Diskussionsformate geplant, u.a. auch ein Tourismusforum, das den Grenzen des Wachstums gewidmet ist. http://www.fresach.org
Rund 40 international tätige Top-Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Forschung und Literatur werden in der Woche vor Pfingsten (16. bis 19. Mai 2018) in Kärnten erwartet. Villachs Bürgermeister Günther Albel, einer der Gastgeber, zeigte sich in der Präsentation überzeugt, dass von den Toleranzgesprächen Impulse für ein neues Europa des Miteinanders ausgehen. Denn „wir haben viel zu tun“. Der Präsident des Kuratoriums der Toleranzgespräche, Hannes Swoboda, will die Diskussionsbeiträge der anwesenden Teilnehmer/innen dazu nutzen, eine „Fresacher Europa-Charta“ zu schreiben.
Das Thema 2018 reiht sich nahtlos an die Diskussionen der vergangenen Jahre. „Wir haben die Toleranz in unserer Gesellschaft, die Grenzen Europas und die Zukunft der Freiheit vermessen. Jetzt geht es darum zu zeigen, was wir verlieren könnten, wenn wir nicht achtgeben“, erklärte Swoboda bei der Vorstellung des Programms 2018 in Klagenfurt. „Wir leben in einer Welt, in der es immer nur die Frage des Eigennutzens geht. Was bringt uns das? In Fresach soll es darum gehen, Phantasien zu entwickeln, wie wir darüber hinauskommen, um ein Miteinander zu finden – auch über Europa hinaus.“
Sehnsucht verloren gegangen
Europa sei nicht vorstellbar ohne Einflüsse von außen. Allein in der Ukraine gibt es sechs verschiedene Nationen und Sprachen. „Diese Vielfalt ist ein Reichtum, bringt aber natürlich auch Probleme und Konflikte. Humanität und Toleranz heißt ja nicht, konfliktfrei zu leben, sondern friedliche Wege zu finden, wie man Konflikte löst“, sagte Swoboda. Europa sei in der Krise, weil die Sehnsucht verloren gegangen ist. Und weil die großen Visionen fehlen, und auch national nur noch nach dem eigenen Vorteil getrachtet wird. „Kompromisse und Frieden sind aber nur möglich, wenn man auch bereit ist, die andere Seite zu sehen.“
Neue Programmpunkte 2018
Im vierten Jahr der Toleranzgespräche wird das Programm in Villach weiter ausgebaut. Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Kärnten und dem Landesschulrat für Kärnten planen die Organisatoren für den 16. Mai eine „Love-Tour“ zum Jahresschwerpunkt „Gegen Mobbing und Gewalt an Schulen“, u.a. mit der bekannten Digitalbotschafterin Ingrid Brodnig und dem Startup-Unternehmer Ali Mahlodji. Am selben Tag (Paradise Day) realisiert das Fresach-Team ein Tourismusforum, das den „Grenzen des Wachstums“ gewidmet ist. Ihre Teilnahme zugesagt haben bereits die bekannte Hamburger Trendforscherin Birgit Gebhardt und der Salzburger Tourismuskritiker Kurt Robert Luger.
Festival der Menschenrechte
Der 17. Mai in Fresach (Human Rights Day) wird mit der Keynote zum Generalthema und dem anschließenden Bürgerdialog auf dem Museumsplatz eröffnet. Am Nachmittag diskutieren die Teilnehmer/innen über „Massenmigration und Identität“ sowie „Europa zwischen Föderalismus und Separatismus“, u.a. mit der Berliner Politikwissenschafterin Sabine Riedel und dem Züricher Menschenrechtsanwalt Christoph Good von der Robert F. Kennedy-Stiftung.
Unternehmerinnentag zur Digitalisierung
Das Toleranzforum am 18. Mai (Founders Day) wird der bekannte deutsche Journalist und Buchautor Franz Alt eröffnen, Nationalbank-Präsident Claus Raidl spricht an diesem Tag über den Mut zum Neubeginn. Am Nachmittag steht die Digitalisierung der Freizeit auf dem Programm, am Abend der schon traditionelle Young Poetry Slam. Ein Fest der Toleranz und das Toleranzfrühstück am 19. Mai im „Gasthaus zum Wirt“ runden das Programm ab.
Der PEN-Club Austria präsentiert zum 100. Jahrestag der Republiksgründung wieder eine Reihe von international anerkannten AutorInnen, u.a. Wolfgang Müller-Funk, Dorothea Nürnberg, Alexander Peer, Ingrid Thurner, Hassan Baroud, Serafettin Yildiz, Pravu Mazumdar u.a. „Für uns ist Fresach Ort und Anlass, Stellung zu beziehen.“ Auch der Travel Industry Club Austria wird 2018 erstmals in die Organisation einbezogen.
Präsident Harald Hafner: „Reisen hat immer auch etwas mit der Sehnsucht nach Glück und der Suche nach dem Paradies“ zu tun. Gerade die rasant anwachsenden internationalen Tourismusströme sind es daher, die wir in Kärnten auf Pro und Contra diskutieren wollen.“
Sonderausstellungen in Fresach und Villach
Die Europäischen Toleranzgespräche 2018 werden mit zwei Jahresausstellungen begleitet. „Zimmer frei!“ nennt sich die Sonderausstellung des Stadtmuseums Villach, die sich mit den Anfängen des Reisens und Tourismus in Kärnten beschäftigt. Die Jahresausstellung im Evangelischen Museum Fresach wird sich mit dem Thema „Paradise lost – Vom Reisen, Glauben und Suchen“ auseinandersetzen.
Die 4. Europäischen Toleranzgespräche 2018 werden von zahlreichen Förderern, Organisationen und Institutionen unterstützt, u.a. Stadt und Tourismusverband Villach, Land Kärnten, Außenministerium, Bundeskanzleramt und Europäische Union. Zur Realisierung des Programms ist der Denk.Raum.Fresach“ mehr auf Zuwendungen, Partnerschaften und Mitgliedschaften angewiesen. Vereins- und Spendenkonto: Raiffeisenbank Landskron: IBAN AT14 3938 1000 0006 2836
Weitere Fotos auf Fotodienst: https://fotodienst.pressetext.com/album/3650
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Aussender: Denk.Raum.Fresach Ansprechpartner: Dr. Wilfried Seywald Tel.: +43 69918114006 E-Mail: presse@fresach.org Website: www.fresach.org