Halbjahresbilanz: Windkraft hinter den Vorjahreszahlen

St. Pölten (pts012/26.07.2018/11:35) – Wie der europäische Verband WindEurope heute bekannt gegeben hat, liegen die Ausbauzahlen mit 4.500 MW Windkraftleistung im ersten Halbjahr hinter den Vorjahreswerten. Bis Jahresende sollen weitere 9.000 MW folgen. Pierre Tardieu von WindEurope kommentiert die aktuellen Zahlen so: „Wir sehen ein solides Ausbaujahr, doch geringer als im Vorjahr. Dieser Ausbau ist jedoch nur von einigen wenigen Märkten getrieben. Die Zahlen verbergen auch beunruhigende Entwicklungen“. Stefan Moidl, Geschäftsführer von der IG Windkraft, ergänzt: „Viele Länder haben in den letzten Jahren die Fördersysteme für erneuerbare Energien geändert. Das hat den Märkten Unsicherheit gebracht. Die Windbranche sieht vor allem darin den Grund für den Ausbaurückgang bei der Windkraft.“

Unsichere Rahmenbedingungen in Europa Im Nachbarland Deutschland orten die Vertreter von WindEurope Schwierigkeiten beim marktbasierten Fördersystem der Ausschreibungen und es gibt keinen klaren Ausbaupfad seitens der Regierung für die nächsten Jahre. In Frankreich sind die Rahmenbedingungen ebenfalls schwierig. „Seit 8 Monaten wurde in Frankreich kein einziges Windkraftwerk an Land bewilligt, und es gibt ebenfalls Probleme mit dem neuen Ausschreibesystem“, so Tardieu.

Windkraft-Ausbauprognose für Österreich „Entgegen dem europaweiten Wert sind hierzulande die Zahlen auf stabilem Niveau, das ist jedoch auf die kleine Novelle des Ökostromgesetzes zurückzuführen, die den Bau eines zusätzlichen Förderkontingents ermöglicht. Längerfristig fehlen auch in Österreich die stabilen Rahmenbedingungen“, so Moidl und weiter: „Die österreichische Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt bis 2030 die Stromversorgung zu 100% mit erneuerbaren Energien zu decken. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, bräuchte es einen deutlich gesteigerten Ausbau der Windkraft.“ In Österreich wurden in der ersten Jahreshälfte 55 MW Windkraftleistung installiert. Derzeit können in Österreich 1.277 Windräder mit einer Leistung von 2.899 MW 6,3 Milliarden Kilowattstunden sauberen Strom im Jahr erzeugen, was rund 11% des Stromverbrauchs entspricht. Mit 235 MW wird der Ausbau in Österreich etwa so wie in den letzten beiden Jahren liegen. Die Größenordnung der starken Ausbaujahre wie 2014 mit über 400 MW lagen aber beim Doppelten des derzeitigen Ausbaus.

Gebaut wird auch im höchstgelegenen Windpark Österreichs Windrad-Baustellen gibt es heuer in Niederösterreich, im Burgenland und auch in der Steiermark im höchstgelegenen Windpark Österreichs. Der Tauernwindpark Oberzeiring stellt auf 1.900 Meter Seehöhe die Baufirmen und Konstrukteure vor besondere Herausforderungen. Aktuell werden 13 alte Anlagen im Rahmen des Repowering durch 9 neue, leistungsstärkere Windkraftanlagen ersetzt. Durch die technische Weiterentwicklung der Anlagentechnik wird sich dadurch der Stromertrag des Windparks erhöhen.

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Aussender: IG Windkraft Ansprechpartner: Stefan Moidl E-Mail: s.moild@igwindkraft.at Website: www.igwindkraft.at