Operationswürdige Herzklappen-Verengung: Vorübergehende Bewusstlosigkeit verdoppelt Sterberisiko

München/Wien (pts005/26.08.2018/13:00) – Das Auftreten von kurz andauernder Bewusstlosigkeit („Synkope“) bei Patienten mit operationswürdig verengter Herzklappe ist ein besonderes Warnsignal bezüglich der Prognose, berichten Kardiologen aus Wien.

Das Auftreten von kurz andauernder Bewusstlosigkeit („Synkope“) bei Patienten mit operationswürdig verengter Herzklappe („Aortenstenose“) ist ein besonderes Warnsignal bezüglich der Prognose. „Patienten bei denen es vor der Operation zum Auftreten einer Synkope gekommen war hatten ein doppelt so hohes Risiko im Nachbeobachtungszeitraum zu versterben wie Patienten mit Angina pectoris oder Atemnot („Dyspnoe“)“, berichtet Assoc. Prof. Dr. Georg Goliasch (MedUniWien) auf dem Europäischen Kardiologiekongress in München. Patienten mit Synkope hatten zudem höhergradige Aortenstenosen und kleinere Herzhöhlen. In die Studie waren 625 Patienten mit isolierter schwerer Aortenstenose und geplantem Aortenklappenersatz eingeschlossen, die Patienten wurden über 10 Jahre nachbeobachtet.

Auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) kommen von 25. bis 29. August 31.000 Teilnehmer aus 150 Ländern zusammen.

Die schwere Aortenstenose ist in Europa die häufigste Ursache für einen Herzklappeneingriff, mit zunehmender Bedeutung aufgrund der alternden Bevölkerung. Die drei Hauptsymptome, welche die Notwendigkeit zum Klappenersatz anzeigen, sind Angina pectoris, Atemnot und die Synkope. Diese Symptome sind zumeist mit einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium verbunden. Ob das Auftreten dieser Symptome jedoch mit dem Langzeitüberleben der Patienten nach Herzklappenersatz zusammenhängt war bisher unbekannt, so Prof. Goliasch: „Weitere Untersuchungen müssen darauf abzielen, diese Hochrisikogruppe besser zu charakterisieren um sie frühzeitig erkennen zu können.“

Quelle: ESC Abstract Nr. 81857; Goliasch et al.: Syncope, a underestimated threat in severe aortic stenosis

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