Nettostromimport explodiert – Anstieg um 47 Prozent

St. Pölten (pts001/06.01.2019/09:10) – Der Nettostromimport nach Österreich ist in den ersten 10 Monaten des letzten Jahres um unglaubliche 47 % gestiegen. Bis Ende 2018 hat dessen Anteil am Stromverbrauch voraussichtlich unrühmliche 15 % erreicht. In Summe fließen den Kohle- und Atomkraftwerken der Nachbarländer dadurch rund 550 Millionen Euro aus Österreich zu. „Dem Stromimport kann nur mit dem raschen Ausbau der erneuerbaren Energien in Österreich begegnet werden“, fordert Moidl.

In den ersten zehn Monaten des letzten Jahres ist der Nettostromimport laut E-Control um unglaubliche 47 Prozent gestiegen. 2017 musste Österreich im selben Zeitraum 4,9 Milliarden kWh mehr Strom aus dem Ausland importieren als es exportieren konnte. 2018 waren es bereits 7,2 Milliarden kWh. Damit hat Österreich eine traurige Bilanz vorzuweisen“, bemerkt Moidl und führt weiter aus: „Statt die Energiewende voranzutreiben, importiert Österreich Kohle- und Atomstrom aus den Nachbarländern in großem Stil.“

Wird in den letzten zwei Monaten nur durchschnittlich so viel Strom im Saldo nach Österreich importiert wie in den letzten vier Jahren, dann wird der Nettostromimport für 2018 15 Prozent betragen. „Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Jahr davor und kein Ruhmesblatt für die österreichische Politik. Allein schöne Worte helfen weder den Nettostromimport zu verringern, noch die Klimakrise zu bekämpfen“, bemerkt Moidl und fordert die österreichische Politik auf, den 200 fertig genehmigten Windräder endlich die Umsetzung zu ermöglichen.

Stromimporte verlagern Wertschöpfung und Arbeitsplätze ins Ausland

Die 7,2 Milliarden kWh Strom, die Österreich bereits im Jahr 2018 im Saldo aus den Nachbarländern importiert hat, kosteten rund 415 Millionen Euro. Geld, das aus Österreich in die Nachbarländer abfließt und Kohle- und Atomkraftwerken Gewinne beschert. Weitere 135 Millionen Euro kommen voraussichtlich bis Jahresende noch hinzu.

So wie die Handelsbilanz sollte auch die Strombilanz zumindest ausgeglichen sein, denn Stromimporte verlagern Wertschöpfung und Arbeitsplätze ins Ausland. Heimische Erzeugung schafft Wirtschaftsimpulse und Arbeitsplätze im Inland. Allein der Ausbau der Windkraft löste seit 2010 Investitionen im Umfang von über 3 Milliarden Euro aus. Rund 180 Firmen sind im österreichischen Windenergiesektor tätig, der 4.500 Beschäftigten einen Arbeitsplatz bietet. „Der Ausbau erneuerbarer Energien ist folglich auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll“, so Moidl abschließend.

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