Disziplinenübergreifend Lehren in der Gesundheit

St. Pölten (pts018/20.02.2020/11:30) – Die Zusammenarbeit zwischen Expert*innen aus verschiedenen Gesundheits- und Sozialberufen wird in der Gesundheitsversorgung immer wichtiger, um Patient*innen besser versorgen zu können. Um zukünftige Fachkräfte schon während des Studiums darauf vorzubereiten, hat die Fachhochschule St. Pölten ein interprofessionelles Lehr-Projekt gestartet. Beteiligt sind Studierende aus vier verschiedenen Studiengängen.

Das Projekt mit dem Titel PROMISE (Promoting Interprofessional Student Experience in Health Sciences) fördert die interprofessionelle Zusammenarbeit und vertieft das gegenseitige berufliche Verständnis. Studierende aus verschiedenen Studiengängen arbeiten in interprofessionellen Kleingruppen an Aufgaben und werden von Lehrenden aller Studiengänge und Disziplinen als Mentor*innen begleitet.

„Ein studiengangsübergreifendes Lehrkonzept stand als Vision am Beginn unseres Projekts. Denn die Zusammenarbeit der Disziplinen wird in der Praxis vor allem bei Primärversorgungszentren immer wichtiger und die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert seit längerem interprofessionelle Lehre im Gesundheitsbereich. Das gemeinsame Lernen unterstützt die spätere Zusammenarbeit“, erklärt FH-Dozentin Julia Glösmann vom Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege PLUS, die das Projekt leitet.

Kooperation von Gesundheits- und Sozialberufen

Derzeit startet die FH St. Pölten den gemeinsamen Unterricht als Pilotprojekt. Beteiligt sind die Studiengänge Gesundheits- und Krankenpflege PLUS, Diätologie, Physiotherapie und Soziale Arbeit. Studierende lösen in gemischten Teams in Kleingruppen konkrete Patientenfälle.

„Gefördert werden damit Kompetenzen wie Analyse, Interpretation, Reflexion, Bewertung, Schlussfolgerung, Erklärung, Problemlösung und Entscheidungsfindung, aber auch Führungs- und Teamfähigkeiten – eben alles, was für interprofessionelles und patientenzentriertes Handeln notwendig ist. Das Projekt zielt in erster Linie darauf ab, durch die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen auf lange Sicht die Versorgung von Patientinnen und Patienten vor allem bei komplexen Problemen zu verbessern“, sagt Glösmann.

Workshop mit Praxisvertreter*innen

Ein erster dreitägiger Workshop fand nun an der FH St. Pölten statt. Studierende der genannten Studiengänge erarbeiteten Lösungsvorschläge und präsentierten diese vor Vertreter*innen aus der Praxis. Anwesend waren Expert*innen zu Pflege, Physiotherapie, Diätologie und Sozialer Arbeit, unter anderem von der Sanitätsdirektion des Landes Niederösterreich, dem Universitätsklinikum St. Pölten, dem Zentrum für medizinische und soziale Nahversorgung PVE Böheimkirchen und der FH St. Pölten.

Das Pilotprojekt läuft bis Mai 2020. Nächstes Jahr soll ein weiterer Testlauf folgen. Ab dem Jahr 2022 soll der disziplinenübergreifende Unterreicht fix in die Studienpläne implementiert werden. „Die Rückmeldungen der Studierenden nach dem ersten Workshop waren sehr positiv. Das bestärkt uns darin, aus dem Pilotprojekt ein dauerhaftes zu machen“, sagt Glösmann.

Projekt PROMISE (Promoting Interprofessional Student Experience in Health Sciences) Das Projekt wird vom Department Gesundheit der FH St. Pölten koordiniert. Das Projektteam besteht aus den Lektor*innen und Dozent*innen Julia Glösmann (Gesundheits- und Krankenpflege PLUS, Projektleitung), Daniela Wewerka-Kreimel und Alexandra Kolm (Diätologie), Michaela Neubauer (Physiotherapie), Lisa Brunhuber und Sandra Vyssoki (Gesundheits- und Krankenpflege PLUS) und Alois Huber (Soziale Arbeit).

Über die Fachhochschule St. Pölten Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. 25 Studiengänge und zahlreiche Weiterbildungslehrgänge bieten ca. 3400 Studierenden eine zukunftsweisende Ausbildung. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.

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