Wien/Fresach (pts033/31.05.2021/13:15) – Zum Abschluss der Europäischen Toleranzgespräche 2021 haben die Organisatoren eine „Fairness-Charta“ verabschiedet, in der die wichtigsten Leitlinien (10 Gebote) für eine faire Globalisierung festgeschrieben sind. „Die Erklärung wurde gemeinsam mit der Arbeiterkammer Österreich http://www.arbeiterkammer.at erarbeitet, die erstmals als Kooperationspartner gewonnen werden konnte“, so der evangelische Superintendent und Denk.Raum.Fresach-Obmann Manfred Sauer in einer Stellungnahme. http://www.fresach.org
In der Präambel der Charta heißt es dazu, dass sich in Anbetracht der großen Veränderungen für Mensch und Umwelt die Frage stelle, wie die gesundheitlichen und sozialen Folgen der Pandemie bewältigt, die wachsende Ungleichheit überwunden und die existenziellste Bedrohung unserer Zeit – der Klimawandel – am wirkungsvollsten bekämpft werden kann. Das Mindset einer in erster Linie auf Liberalisierung von Märkten getriebenen Globalisierung biete dazu keine Hilfestellung mehr.
Die Globalisierung habe ein verbindendes Potential, das es zu heben gilt. Neben Fortschritten und Annehmlichkeiten, die sie uns beschert, müssen wir aber auch ihre Schattenseiten in den Blick nehmen, unfaire bis absurde Wettbewerbsbedingungen auf Kosten von Mensch und Klima oder auch Versorgungsprobleme in Krisenzeiten. Die Geißel des Nationalismus lasse sich nur dann bannen, wenn wir beginnen anders zu denken und zu handeln, heißt es im Vorwort. Die Globalisierung müsse Teil der Lösung werden, indem sie von uns endlich fair gestaltet wird.
Primat der Politik über die Wirtschaft
Die zehn Gebote der Fairness-Charta stellen insbesondere den Primat der Politik über Wirtschafts- und Konzerninteressen in den Mittelpunkt und räumen ebenso mit der Vorstellung auf, dass der Klimawandel über freiwillige Maßnahmen und unverbindliche Anreizsysteme alleine in den Griff zu bekommen sei. Auf dem Weg zur Klimaneutralität und Fairness gegenüber allen Beteiligten müssten die Anliegen benachteiligter Personengruppen sowie ärmerer Länder besonders berücksichtigt werden. Alle Menschen sollten außerdem eine faire Chance erhalten – egal, ob in der Heimat oder in der Fremde (als Geflüchtete).
Die Staatengemeinschaft habe für die Erfüllung der Grundbedürfnisse aller Menschen zu sorgen, insbesondere Gesundheitsversorgung, sauberes Trinkwasser und Wohnraum. Die nationale wie internationale Politik müsse darauf hinwirken, das Regelwerk der Globalisierung – wo notwendig – zu erneuern. Die Frage, auf welche Weise Waren hergestellt und Dienstleistungen bereitgestellt werden, muss hierzu stärker in den Mittelpunkt rücken. Wir sollten Initiativen forcieren, die sich um die Zukunftsfitness der Gesellschaft und das globale Miteinander bemühen und dabei Fairness für alle Beteiligten einfordern.
Über die Erklärungen von Fresach Die Abschlusserklärungen der Europäischen Toleranzgespräche von Fresach haben bereits Tradition. 2015 wurde Fresacher Erkläerung zu Toleranz geschrieben, 2016 eine Erklärung zum Klimawandel. 2017 folgte die Fresacher Freiheits-Charta, 2018 die Europa-Charta. 2019 veröffentlichten die Denk.Raum.Fresach-Organisatoren eine Regionen-Charta, 2020 die Corona-Deklaration. Die Fairness-Charta ist die 7. Deklaration zu einem für Politik, Wirtschaft und Kultur wesentlichen Thema, das u.a. vom Österreichischen PEN-Club, der Stadt Villach und dem Land Kärnten unterstützt wird.
Alle Erklärungen zum Download auf: http://www.fresach.org/downloads/
Alle Livestreams 2021 auf: https://www.youtube.com/channel/UCrTymPtbVQsHnTw2iT2yViw/featured
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Aussender: Denk.Raum.Fresach Ansprechpartner: Dr. Wilfried Seywald Tel.: +43 699 1 811 4006 E-Mail: presse@fresach.org Website: www.fresach.org