Krems (pts008/10.06.2021/08:00) – Die musikwissenschaftliche Online-Tagung am 28. Mai 2021 setzte einen Schlusspunkt unter ein Forschungsprojekt des Zentrums für Angewandte Musikforschung der Universität für Weiterbildung Krems, das sich anderthalb Jahre lang mit Leben und Werk des Komponisten Josef Strauss (1827-1870) auseinandergesetzt hatte.
Rund 50 Teilnehmende aus Österreich, Deutschland, Schweiz, der Tschechischen Republik und Großbritannien erhielten drei Stunden lang einen Einblick in unterschiedliche Facetten der aktuellen Strauss-Forschung. Ziel der Tagung war es, ausgehend von bislang vorliegenden editorischen und quellenkundlichen Arbeiten einen Perspektivenwechsel hin zur Rezeptionsgeschichte und zur heutigen Wirkung der Musik der Strauss-Dynastie vorzunehmen. Wie aktuell, wie wichtig und wie notwendig Forschung in Verknüpfung mit historisch informierter Musikpraxis auch und ganz besonders für die Musik der Strauss-Dynastie ist, konnte in den Beiträgen und auch den Diskussionen der Abschlussveranstaltung gezeigt werden.
Ass.-Prof. Dr. Fritz Trümpi (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) beleuchtete in seiner Keynote „Die Strauss-Familie als heuristisches Vehikel für die Musikhistoriographie“ die Perspektive einer allgemeinen Musikgeschichtsschreibung zum 19. und 20. Jahrhundert auf die Strauss-Familie. In ihrem Impulsvortrag „Strauss Johann. Site-specificity und Strauss‘ Musik. Kulturelle Strategien des Wiederaufbaus“ thematisierte Univ.-Prof. Dr. Susana Zapke (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) das Selbstbild der „Musikstadt Wien“ in Verbindung mit der kulturellen Vereinnahmung von Johann Strauss nach 1945. Dr. Thomas Aigner, MSc, Leiter der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus, sprach in seinem eindrücklichen „Plädoyer für die Strauss-Forschung“ vor allem eine junge Forschergeneration an.
Prof. Norbert Rubey vom Wiener Institut für Strauss-Forschung stellte den wissenschaftlichen Sammelband „Associationen. Josef Strauss (1827-1870)“ inhaltlich vor und bot Perspektiven für künftige Forschungsthemen zu Josef Strauss.
Den Abschluss bildete ein Roundtable unter dem Motto „Perspektiven:Wechsel“ über den Stellenwert der Musik von Johann Strauss (Vater) & Söhne in der aktuellen Musikpraxis mit Mag. Hanne Muthspiel-Payer (Musikvermittlerin und Konzertpädagogin), Dr. Eduard Strauss (Nachfahre der Familie Strauss und Präsident des Wiener Instituts für Strauss-Forschung), Mag. Dr. Ernst Theis (Dirigent, Musiksoziologe und Musikmanager) sowie Severin Wilscher, MA (Sales Manager bei Universal Music).
„Die Musik der Strauss-Dynastie ist DAS musikalische Aushängeschild österreichischer Musik weltweit – und nicht zuletzt der Beginn der professionellen Musikvermarktung. Dem möchte die Donau-Universität Krems in ihrem Forschungsengagement Rechnung tragen.“ Dr. Eva Maria Stöckler – Leiterin des Departments für Kunst- und Kulturwissenschaften, Universität für Weiterbildung Krems
Weitere Informationen zum Projekt: https://donau-uni.ac.at/strauss2020
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Aussender: Donau-Universität Krems Ansprechpartner: Eva-Maria Bauer, MA Tel.: +43 2732 893 2565 E-Mail: eva.bauer@donau-uni.ac.at Website: www.donau-uni.ac.at/musik