Erneuerbare senken Strompreis

St. Pölten (pts010/18.10.2021/09:25) – Mehr als ein Drittel des Stroms in der EU wird bereits durch erneuerbare Energien erzeugt. In den letzten drei Monaten hat dieser saubere Strom Europa 18,5 Mrd. Euro an Kosten erspart. „Europa täte gut daran, sich rasch von den Erdgas-, Erdöl und Kohle zu verabschieden und den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv voranzutreiben“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Bei den jetzigen Energiepreisen sieht man sehr deutlich, wie wichtiges es ist, die erneuerbaren Energien auch zur Stabilisierung der Strompreise zur Verfügung zu haben. Je mehr Erneuerbare, desto stabiler ist der Strompreis.“

Derzeit wird sehr viel über die hohen Energiepreise diskutiert. Das Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) hat gerade eine aktuelle Kurzstudie zu dieser Thematik veröffentlicht. Dabei präsentieren sie eine Berechnung über die dämpfende Wirkung von erneuerbaren Energien auf den Strompreis. Von Juli bis September 2021 hat die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien, wie Windkraft, Sonnenenergie, Wasserkraft oder Biomasse in der EU eine Kostenersparnis von 18,5 Mrd. Euro bewirkt. „Das sind über 6 Mrd. Euro Einsparung pro Monat“, bemerkt Moidl: „Diese Zahlen zeigen einmal mehr, wie wertvoll es für Europas Wirtschaft ist, die Stromerzeugung durch möglichst viel erneuerbare Energie zur Verfügung zu stellen. Hier war Österreich in der Vergangenheit beim Ausbau der erneuerbaren Energien viel zu zögerlich und hat unnötig viel Zeit verstreichen lassen.“

Richtige Rahmenbedingungen sind essentiell

„Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz wird sich dies in Zukunft für Österreich hoffentlich ändern. Auch auf Europäischer Ebene müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen neu betrachtet werden“, so Moidl weiter. Derzeit befinden sich die rechtlichen Rahmenbedingungen wie die Erneuerbaren- Richtlinie und die Umweltbeihilfen-Leitlinie in Überarbeitung. „Dabei muss der Fokus viel deutlicher auf den möglichst raschen Ausbau der Erneuerbaren gelegt werden“, fordert Moidl.

Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch am höchsten

In den drei vergangenen Monaten (Juli bis September) haben die Erneuerbaren in der EU mit 36,6 Prozent Anteil am Stromverbrauch mehr zur Stromproduktion beigetragen, als die Fossilen (35,5 Prozent) oder die Atomkraft (28,4 Prozent). Im Vergleich zur durchschnittlichen Erzeugung der letzten fünf Jahre war die Stromerzeugung mit Erneuerbaren in den letzten drei Monaten sogar um 11 Prozent höher. In Österreich konnte in den letzten drei Monaten die Stromversorgung sogar beinahe zur Gänze (97,1 Prozent) mit erneuerbaren Energien bereitgestellt werden.

Nur erneuerbare Erzeugung ist zu wenig

Nach einer weiteren Analyse von CREA hat Europa kein Stromerzeugungsproblem, sondern bei Kohle- und Erdgaskraftwerken eine deutliche Überkapazität. Bei einer Analyse von neun Staaten in Europa wurde diese Überkapazität mit 48,8 GW beziffert. „Das ist beinahe die doppelte Kraftwerksleistung ganz Österreichs“, bemerkt Moidl. CREA weist Kosten von 1,9 Mrd. Euro pro Jahr aus, die für die Bereithaltung der fossilen Überkapazität ausgegeben werden müssen. „Anstatt Milliarden für das künstliche am-Leben-halten von teuren fossilen Kraftwerken auszugeben, sollte lieber der Ausbau der erneuerbaren Energien verstärkt werden“, fordert Moidl abschließend.

Zur gesamten Pressemappe mit weiteren Hintergrundinformationen: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1046953

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