Amsterdam (pts009/26.06.2017/09:00) – Ob Menschen am Guillain-Barré-Syndrom (GBS) erkranken, einer akuten Autoimmunerkrankung des peripheren Nervensystems, scheint auch vom Geburtsmonat abzuhängen. Zu diesem Ergebnis kommt eine serbisch-bosnisch-montenegrinische Studie, die auf dem 3. Kongress der European Academy of Neurology (EAN) in Amsterdam vorgestellt wurde.
Wer im Oktober Geburtstag feiert, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, am GBS zu erkranken: Hier ist die Patientenhäufigkeit um 27 Prozent höher als in der Allgemeinbevölkerung. Seltener sind dagegen Juni-Geborene unter den GBS-Patienten: Die Krankheitshäufigkeit ist um 28 Prozent niedriger als bei der Allgemeinheit. Nach Jahreszeiten betrachtet zeigte sich, dass die GBS-Patienten um 16 Prozent öfter im Winter Geburtstag hatten als die Allgemeinbevölkerung. „Ähnliche Ergebnisse erhielten wir auch, als wir die Patienten mit akuter inflammatorischer demylinisierenden Polyneurpathie (AIDP) separat betrachteten. Es gab allerdings keine Verbindung zwischen dem Geburtsmonat oder der Geburts-Jahreszeit und der Schwere der Erkrankung“, sagte Dr. Bogdan Bjelica, Belgrad.
Die Studiengruppe hat die Geburtsmonate von knapp 450 GBS-Patienten aus Serbien, Montenegro und der Republik Srpska im Zeitraum von 2009 bis 2015 erhoben und mit den Geburtsmonaten der Allgemeinbevölkerung verglichen. Menschen, die am GBS erkranken, werden häufiger in kalten Monaten geboren. „Wir nehmen an, dass frühe Entwicklungsmechanismen dabei eine Rolle spielen. Das GBS-Risiko steigt etwa, wenn man verschiedenen Pathogenen ausgesetzt ist“, so Dr. Bjelica. Um zu verstehen, wie die verschiedenen Zeiträume das Erkrankungsrisiko beeinflussen, sollten weitere Studien mit größeren Kohorten und in verschiedenen Regionen durchgeführt werden, so der Experte. Es wird vermutet, dass die Anfälligkeit für mehr als 50 Erkrankungen mit dem Geburtsmonat zusammenhängt.
Quelle: 3rd EAN Congress Amsterdam 2017, Abstract Bjelica et al. Is month of birth associated with a risk of Guillain-Barré syndrome?
(Ende)
Aussender: Bettschart & Kofler Kommunikationsberatung GmbH Ansprechpartner: Dr. Birgit Kofler Tel.: +43 676 63 68 930 E-Mail: kofler@bkkommunikation.com Website: www.bkkommunikation.com