Herzgesunde Lebensmittel – nutriCard geht neue Wege in der Forschung und Verbraucherkommunikation

Leipzig (pts003/09.12.2017/17:30) – Von herzgesünderen (kardioprotektiven) Lebensmitteln hat nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig nur knapp jeder fünfte Deutsche eine Vorstellung. Gleichzeitig werden die Wissensdatenbanken, Portale und zahlreiche Medien und somit die Verbraucher nahezu geflutet von Informationen rund um gesunde Ernährung und Ernährungstipps. Digitale Medien stehen dabei durchaus im Fokus. So zeigt eine Studie unter jungen Familien, dass in neun von zehn Fällen das Internet der meistgenutzte Anlaufpunkt für Ernährungsfragen ist, wobei der Einstieg über Suchmaschinen erfolgt. „Das Internet wird zum Problemhelfer. Die Nutzer stellen sich ein individuelles Netzmenü aus unterschiedlichen Quellen zusammen“, sagt Medienwissenschaftler Dr. Tobias D. Höhn von der Universität Leipzig.

Es geht um die Verbesserung der Qualität der Wissensvermittlung und diese den Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen. Dafür haben sich in Mitteldeutschland drei Bundesländer in einem Kompetenzcluster zusammengeschlossen. Das Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit nutriCARDist http://www.nutricard.de ein Verbundprojekt der Universitäten Halle, Jena und Leipzig . Nicht nur die Systeme der zu vernetzenden Wissensgebiete sind in dieser Form neu, auch der Weg hin zur Lebensmittelwirtschaft folgt pragmatischen Ansätzen. Fett, Salz und Zucker zu reduzieren und somit gesündere Wurst, Milchprodukte oder Backwaren für die Verbraucher produzieren zu können – ist das herzgesunde Lebensmittel Zukunftsmusik?

Es geht um die Wurst Neben der Art der Erzeugung stehen vor allem die Inhaltstoffe von Wurst-und Fleischwaren häufig in der Kritik. Sie sind reich an gesättigten Fettsäuren, ein Risikofaktor für unser Herz-Kreislauf-System. Sobald man hier ansetzen würde und einen Teil des Fettes durch Ballaststoffe oder pflanzliches Protein austauscht, kann schon qualitativ in die Rezeptur eingegriffen werden. Hinzu kommt, dass die gesättigten Fettsäuren durch einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega 3-Fettsäuren) ersetzt werden, was wiederum gesundheitsfördernde Effekte mit sich bringt. Die ersten praktischen Ergebnisse kann man schon heute in der universitätseigenen „Wurstmanufaktur Leipzig“, die für Forschungszwecke an der Entwicklung neuer Rezepturen arbeitet, erleben. Wichtig für die Akzeptanz der Verbraucher ist jedoch auch die Optimierung der sensorischen Komponenten (Geschmack, Geruch, Konsistenz u.a.) unter wissenschaftlicher Begleitung des Institutes für Lebensmittelhygiene. Künftig soll es noch stärker um die Einbeziehung regionaler Firmen gehen, die sich für die neuen Rezepturen und den Ansatz „herzgesundes Lebensmittel“ schon jetzt begeistern.

Über nutricard: Ziel ist es, die (Herz)- Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. Dafür arbeiten an allen drei Standorten insgesamt rund 40 WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Disziplinen an der Entwicklung so genannter herzgesünderer Lebensmittel und der Erforschung der Mechanismen ernährungs- und altersbedingter Erkrankungen. Durch Kommunikation und Verbraucherschulung soll das Ernährungswissen und -verhalten der Bevölkerung langfristig gefördert werden.

Perspektive Langfristiges Ziel ist es, ein Mitteldeutsches Zentrum für Ernährung (MIZE) mit Standorten in Halle, Jena und Leipzig aufzubauen, ähnlich den Beispielen von Bayern (Kompetenzzentrum für Ernährung „KErn“) oder Niedersachsen (Niedersächsisches Kompetenzzentrum Ernährungs-wirtschaft „NieKE“). Wir zielen nicht auf ein Zentrum ab, das auf ein Bundesland bezogen ist, sondern auf eines für Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen.

nutriCARD – Leuchtturmprojekt im Universitätsbund Halle-Jena-Leipzig Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit nutriCARD ist ein Verbundprojekt der Universitäten Halle, Jena und Leipzig. Das BMBF fördert die erste Phase (5/2015-4/2018) mit rund fünf Millionen Euro. Eine anschließende zweite Förderphase ist beantragt. http://www.nutricard.de

nutriCARD-Standort Leipzig Die Universität Leipzig ist in dem Projekt vertreten durch die Expertise der Veterinärmedizinischen Fakultät (Lebensmittelentwicklung und -produktion, Lebensmittelsicherheit und Analysen), des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft (Empirische Journalismus- und PR-Forschung), der Universitätsmedizin/IFB Adipositas (Verbraucherakzeptanz). Über nutriCARD sind insgesamt neun MitarbeiterInnen angestellt, davon fünf über die gesamte erste Förderphase (drei davon in Vollzeit). Der interdisziplinäre Ansatz zeigt sich auch an den Berufsbildern der MitarbeiterInnen: Biotechnologin, Lebensmittelchemikerin, -technolo¬gin, Tierärztinnen, Fleischer, technische Kräfte, Kommunikations- und Medienwissenschaftler, Psychologin, Sekretärin. Die Einbeziehung einer Veterinärmedizinischen Fakultät ist einmalig innerhalb der vier deutschen Ernährungscluster. Für die Arbeit in nutriCARD wurde am Standort Leipzig eine fakultätsübergreifende Arbeitsstruktur etabliert (u.a. die Zulassung der Wurstmanufaktur), die sich positiv entwickelt hat.

Weitere Informationen:

Dr. Tobias D. Höhn – Leiter Medien & Kommunikation nutriCARD – Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Universität Leipzig Burgstraße 21, 04109 Leipzig Tel +49 (0) 34298 183217, +49 (0) 172 8121680 E-Mail: hoehn@uni-leipzig.de httpo://www.nutriCARD.de

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Aussender: Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Universität Leipzig Ansprechpartner: Dr. Tobias D. Höhn Tel.: +49 (0) 34298 183217 E-Mail: hoehn@uni-leipzig.de Website: www.nutriCARD.de