St. Pölten (pts001/30.12.2017/11:20) – Die Ökostromkosten sinken im zweiten Jahr in Folge auf 90 Euro pro Haushalt im Jahr 2018. Noch im Jahr 2016 waren 120 Euro pro Haushalt angefallen. Somit sanken die Kosten in zwei Jahren um ein Viertel. Was vordergründig erfreulich ist, wird aber durch das Ausscheiden von Ökostromanlagen aus der Förderung verursacht. Zur gleichen Zeit werden viel weniger Anlagen neu errichtet. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht viel zu langsam voran“, bestätigt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und ergänzt: „Bei dem Ausbautempo erreichen wir 100 Prozent erneuerbaren Strom bis 2030 mit Sicherheit nicht. Hier ist die neue Regierung gefordert rasch die gesteckten Ziele im wirksame Maßnahmen zu gießen.“
Die letzten Jahre war immer wieder von weiter steigenden Ökostromkosten zu hören. Mittlerweile sind die Marktschreier der angelblich überhöhten Ökostromkosten verstummt, denn die Preise sinken das zweite Jahr in Folge. 2016 lagen die Kosten pro Haushalt bei 120 Euro und sanken im Folgejahr 2017 auf 100 Euro. Im Jahr 2018 werden sie nun erneut auf 90 Euro sinken. Im Vergleich zu 2016 sind die Kosten für den gesamten Ökostrom in Österreich von 120 Euro pro Haushalt und Jahr um 25 Prozent auf 90 Euro im Jahr 2018 gesunken. Ein wesentlicher Grund sind die aus der Ökostromförderung ausscheidenden Altanlagen. „In den letzten Jahren haben leider viel mehr Ökostromanlagen ihre Förderlaufzeit beendet als neue Anlagen dazu gekommen sind“, bemerkt Moidl und ergänzt: „PV-Anlagen, Wasserkraftwerke und Windräder der starken Ausbaujahre 2003 bis 2006 beenden ihre Förderlaufzeit und weil weniger neue Ökostromanlagen hinzukommen sinken die Kosten.“ Auch erhielten etwa die PV Anlagen die nun ihre Förderung beenden noch deutlich höhere Unterstützungstarife als neue Anlagen die heute errichtet werden.
Durch schwachen Windkraftausbau nimmt die Anzahl der geförderten Anlagen ab
Mittlerweile haben bereits 430 Windräder mit einer Leistung von mehr als 600 MW ihre Förderlaufzeit beendet, erzeugen aber weiter sauberen Strom und verkaufen den Windstrom am freien Strommarkt. „Ein Drittel der gesamten österreichischen Windkraftleistung bekommt mittlerweile keine Förderung“, bemerkt Moidl. 2015 wurden noch 988 Windräder gefördert, 2019 werden es nur mehr 799 sein. Die kleine Ökostromnovelle wird diese Entwicklung ein wenig bremsen. „In Summe zeigt sie aber noch immer in die selbe Richtung, und die geht nach unten“, bemerkt Moidl und ergänzt: „An den Windprojekten liegt es aber nicht. Trotz kleiner Ökostromnovelle sind noch immer 180 Windräder fertig genehmigt und in der Warteschlange bei der Förderstelle. Diese könnten jederzeit gebaut werden, warten aber auf Förderzusagen.“ Mit dem neuen Regierungsprogramm haben wir nun für 2030 ein klares Ziel für den Strombereich. Um bis 2030 wie im Regierungsprogramm formuliert tatsächlich 100 Prozent (national bilanziell) Strom aus erneuerbaren Energiequellen erreichen zu können muss der Ausbau der erneuerbaren Energien rasch wieder angekurbelt werden. „Mit dem derzeitigen Zubau an Ökostromanlagen ist dieses Ziel nicht zu erreichen“, stellt Moidl abschließend fest.
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