St. Pölten (pts013/01.02.2019/10:15) – Wie aktuell von der deutschen Windbranche präsentiert, ist 2018 der Windkraftausbau in Deutschland um 55 Prozent eingebrochen und auf den niedrigsten Wert seit 2012 gefallen. „Fehler wie bei der Umstellung der deutschen Fördermechanismen dürfen bei der Erarbeitung des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes in Österreich nicht wiederholt werden“, fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und weist einmal mehr auf die notwendige Qualität des Fördersystems und auf ambitionierte Ausbaupfade erneuerbarer Energien hin, um das gesteckte Ziel einer erneuerbaren Stromversorgung bis 2030 erreichen zu können.
2018 ist der Windkraftausbau an Land in Deutschland viel stärker als erwartet eingebrochen. Wurden 2017 noch 5.334 MW Windkraftleistung errichtet, waren es 2018 nur mehr 2.402 MW – so wenig wie zuletzt 2012. Der Ausbau ist um 900 MW geringer als ursprünglich vom deutschen Windkraftverband angenommen. Damit ist der Ausbau der Windkraft letztes Jahr um 55 % radikal geschrumpft. Schaut man sich den prozentuellen Zuwachs des Nettoausbaus der letzten vier Jahre an, so lag dieser im Durchschnitt bei rund 11 %. 2018 ist der prozentuelle Zuwachs jedoch um knapp zwei Drittel auf 2,5 % geschrumpft. Bis Ende 2018 konnten in Deutschland die letzten Windkraftanlagen aus dem alten Fördersystem errichtet werden.
Für heuer ist die Ausbauprognose noch düsterer. 2019 soll der Windkraftausbau an Land in Deutschland unter 2.000 MW zu liegen kommen. „Hierdurch wird die führende Position der deutschen Windindustrie im internationalen Wettbewerb gefährdet und die Branche wird vor erhebliche Herausforderungen gestellt“, ist von Matthias Zelinger, Geschäftsführer des Fachverbandes Power Systems des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA PS) in einer Presseaussendung zu lesen. „Dies ist insofern beunruhigend, als Deutschland in den letzten Jahren rund die Hälfte des europäischen Windkraftausbaus stemmte“, konstatiert Moidl.
Fehler wie in Deutschland müssen beim EAG vermieden werden
Eine Änderung der Fördermechanismen für den Ausbau der erneuerbaren Energien muss mit Bedacht durchgeführt werden, will man extreme Brüche im Ausbau der erneuerbaren Energien und in der gesamten Branche vermeiden. Dabei sind die Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern zu berücksichtigen. „Auf jeden Fall sollten wir in Österreich die Fehler, die in Deutschland gemacht wurden, vermeiden“, bemerkt Moidl und ergänzt abschließend: „Schließlich haben wir ein ambitioniertes Ziel vor Augen, das einen kontinuierlichen und ambitionierten Ausbau aller erneuerbarer Energien verlangt. Gerade die Windenergie kann zur Erreichung des Ziels, 100 Prozent erneuerbare Energie, bilanziell national, in der Stromversorgung viel beitragen.“
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