Speyer, den 5. März 2019 (pts046/05.03.2019/17:50) – Die herausragende Bedeutung der mittelalterlichen rheinischen SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz ist für die Entwicklung des europäischen Judentums unbestritten. Die Gelehrten der SchUM-Stätten und ihre Talmudschulen zogen Lernende aus einem großen Umkreis an und die SchUM-Gemeinden bildeten einen einflussreichen geistig-religiösen Verbund. Die SchUM-Stätten stehen gemeinsam auf der Vorschlagsliste für zukünftige Nominierungen zur Aufnahme in die UNESCO -Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt (weitere Informationen zu den drei SchUM-Stätten gibt es auf der Webseite https://schumstaedte.de ).
In Speyer konzentriert sich das jüdische Erbe der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde um den sogenannten Judenhof in der Kleinen Pfaffengasse. Die jüdische Gemeinde konnte gegen Ende des 11. Jahrhunderts dank der Unterstützung durch den Speyerer Bischof Rüdiger Huzmann in der Domstadt Fuß fassen. Im jüdischen Viertel entstand in der Folge eine Männersynagoge, die zu den ältesten Synagogen nördlich der Alpen zählt und später um 1250 durch ein Frauenbethaus ergänzt wurde.
Das kaum jüngere jüdische Ritualbad (Mikwe) von Speyer blieb nahezu unverändert erhalten: Ein tonnengewölbtes Treppenhaus führt über einen Vorraum zum 10 Meter tief gelegenen quadratischen Badeschacht mit Kreuzgratgewölbe. Hier wurde die nach den mosaischen Gesetzen vorgeschriebene rituelle Reinigung durch Untertauchen in kaltes „natürliches“ Wasser vorgenommen.
Das Ensemble des jüdischen Viertels hat im Jahr 2010 mit der Eröffnung des Museums SchPIRA eine wichtige Ergänzung erfahren: Das didaktisch gut aufbereitete Museum vermittelt den Besuchern mit Hilfe seiner archäologischen Exponate und Texttafeln einen lebendigen Einblick in das Leben der Juden im Mittelalter.
Aktueller Tipp: Von März bis Oktober 2019 findet jeden 3. Sonntag im Monat die Themenführung „Jüdisches Leben in Speyer“ statt. Kompetente Gästeführerinnen und Gästeführer geben Einblick in das jüdische Erbe der SchUM-Gemeinde mit Synagoge, Frauenbetraum und Mikwe. Beleuchtet wird auch das jüdische Leben im 19. und 20. Jahrhundert. Auch hier erhalten Sie die Tickets bei der Tourist-Information, wo auch der Treffpunkt ist.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Tourist-Information Speyer , Maximilianstr. 13, 67346 Speyer, Tel: +49 (0) 6232 142392, E-Mail: touristinformation@stadt-speyer.de oder unter http://www.speyer.de .
(Ende)
Aussender: Tourist, Kongress und Saalbau GmbH Ansprechpartner: Martin Franck Tel.: +49 6321 926855 E-Mail: martin.franck@neustadt.eu Website: www.neustadt.eu