St. Pölten (pts010/12.04.2019/09:40) – Während der Windkraftausbau weltweit auf hohem Niveau fortgesetzt wird, verliert Europa immer mehr den Anschluss, wie aktuelle Zahlen des Global Wind Energy Council (GWEC) zeigen. China verzeichnet ein Ausbauplus von 2,7 GW, Europa sackt um ganze 4,8 GW ab. „Insgesamt ist das für die Energiewende und die ganze Wirtschaft, die da dran hängt, katastrophal“, bemerkt Bernhard Zangerl, Geschäftsführer von Bachmann electronic. „Österreich muss mit einem funktionierenden Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz den Weg zurück zur Windenergie-Elite finden“, ergänzt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Der aktuelle „Global Wind Report“ zeigt ein klares Bild der Entwicklung der weltweiten Windkraft im Jahr 2018: China marschiert voran, die USA sind (trotz Trump) wieder voll dabei, nur Europa schwächelt weiter und muss das schlechteste Zubauergebnis des laufenden Jahrzehnts verbuchen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 51,3 GW Windkraftleistung installiert und damit die Gesamtleistung auf 591 GW erhöht. Mit 23 GW hat China ein für seine Verhältnisse eher durchschnittliches Jahr hingelegt, dennoch hat es damit fast genau so viel zugebaut wie der Rest der Welt zusammen. Mit 1.800 MW lag China 2018 zum ersten Mal auch in der Offshore-Ausbaustatistik auf dem ersten Platz.
„Weltweit betrachtet läuft es derzeit relativ gut. In Europa und vor allem in Deutschland und Österreich ist allerdings Krisenstimmung angesagt“, bemerkt Zangerl. Die Vorarlberger Bachmann electronic GmbH ist Nummer 1 in der Automatisierung von Windkraftanlagen mit über 100.000 installierten Systemen und einem Marktanteil von über 50 Prozent.
Bei weltweiter Windkraftentwicklung hinkt Europa einmal mehr hinten nach
Europa hinkt im weltweiten Windkraftausbau schwer hinten nach. Mit 11,7 GW verzeichnete die einst führende Pionierregion 2018 den niedrigsten Zubau seit dem Jahr 2011 – 30 Prozent weniger als 2017. Innerhalb der EU-28 wurden an Land gar nur 7,5 GW errichtet, damit kam es zu einem massiven Absacken des Ausbaus in diesem Sektor um unglaubliche 40 Prozent. So wenige Windräder an Land wurden in der EU das letzte Mal vor zehn Jahren errichtet.
„Wir sehen im Windbereich in Deutschland dringenden Handlungsbedarf, da durch die Änderungen der Regularien der Neubau mehr als halbiert worden ist“, bemerkt Zangerl. „Speziell für die Windbranche ist das alles andere als positiv.“
Österreich zurück zur Weltspitze
Österreich liegt derzeit ganz im europaweiten Trend. Mit einem Nettozubau von 53 neuen Windkraftanlagen war 2018 das ausbauschwächste Jahr seit Bestehen des Ökostromgesetzes 2012. Dies hat Auswirkungen auf die Zulieferbranche in Österreich. „Wir werden in den nächsten Jahren verstärkt international aktiv werden. Unter anderem auch weil der Zubau in Österreich in den kommenden Jahren nicht so voranschreiten wird, wie wir das in den letzten Jahren gesehen haben. Es gilt auch Märkte außerhalb Österreichs zu finden“, berichtet Thomas Schlegl, Geschäftsführer von eologix sensor technology. „Der Windzubau sollte durch Regulatorien nicht behindert werden. Es sollte eher der andere Weg beschritten werden, diese so zu gestalten, dass sie motivieren noch mehr zu bauen.“ Eologix ist ein Start-up-Unternehmen aus Graz, das Eiserkennungssysteme für Windkraftanlagen entwickelt und herstellt.
„Österreich muss mit einem funktionierenden Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz wieder den Weg zurück zur Spitze der Windenergie-Elite finden“, fordert Moidl abschließend: „Für die heimische Windbranche ist dies von essentieller Bedeutung.“
Mehr Informationen finden Sie in der Pressemappe: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1040656
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