Toleranzgespräche 2020 widmen sich „Exodus“

Klagenfurt/Fresach/Villach (pts030/18.02.2020/15:30) – Die radikalen Veränderungen durch die Globalisierung und Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft lösen bei vielen Menschen Angst und Abwehr aus. Egal, ob Pflegenotstand, Bevölkerungswachstum oder menschgemachter Klimawandel: Europa steht vor einem Neustart. Die Europäischen Toleranzgespräche vom 27. bis 30. Mai 2020 widmen sich der Frage, wie ein „Exodus – Auszug aus dem Vertrauten“ erfolgen könnte. http://www.fresach.org

Vom Verzicht zum Gewinn

Rund 40 Autor/innen, Sozial- und Wirtschaftsforscher/innen, ebenso wie Philosophen und Literaten, werden sich in der Woche vor Pfingsten in Villach und Fresach mit fundamentalen Fragen der europäischen Gesellschaft auseinandersetzen. Und sie werden dabei versuchen, Lösungen aufzuzeigen. „Vom Verzicht zum Gewinn“ ist etwa eine der Aufgaben, die im Rahmen des Bürgerdialogs auf dem Museumsplatz diskutiert werden sollen.

Das Veranstaltungsprogramm besteht aus einem Jugendforum und einem Tourismusforum in Villach (27. Mai), dem Toleranzforum mit Bürgerdialog in Fresach (28. Mai) und dem Wirtschaftsforum (29. Mai) sowie erstmals Kuchl- und Kamingesprächen, die zur Vertiefung von Gedanken und dem besseren Kennenlernen von Experten beitragen sollen.

Für Landtagspräsident Reinhart Rohr sind die Europäischen Toleranzgespräche in Fresach ein Fixpunkt des politischen Jahreskalenders in Kärnten und ein wichtiges Forum für demokratie-politische Bewusstseinsbildung. „Die Gespräche sollen Funktionsträgern wie Bildungsverantwortlichen neue Wege aufzeigen, aber auch Mut machen und zum Denken anregen. Wir laden daher alle politisch und sozial interessierten Bürgerinnen und Bürger ein, sich an den Diskussionen in Villach und Fresach zu beteiligen“, erklärte Rohr bei der Programmvorstellung am Dienstag vormittag in Klagenfurt. Es sei eine demokratiepolitische Pflicht, konstruktiv und kreativ dazu beizutragen, dass die Veränderung auch gelingt.

Chance für radikales Umdenken

Superintendent Manfred Sauer, Obmann des Denk.Raum.Fresach, informierte darüber, dass sich die Gespräche 2020 mit den dramatischen Folgen des Klimawandels und einem möglichen New Green Deal (als Exodus) befassen werden. Das sei genug Sprengstoff für neue Konflikte, biete aber auch große Chancen für ein radikales Umdenken von Industrie und Gesellschaft. Da sind neue Ideen, Konzepte und politische Ansätze gefragt. „Solche brauchen wir für die Neugestaltung Europas, aber auch für unseren Ressourcenverbrauch und unsere persönlichen Verhaltensweisen“, sagte Sauer.

Für Harald Sobe, Stadtrat in Villach, bietet das Motiv der Europäischen Toleranzgespräche 2020 – „Exodus“ – vielfältige Interpretationsmöglichkeiten. Wichtig sei es jedoch, den unvermeidlichen „Auszug aus dem Vertrauten“ als Chance und Wahlmöglichkeit zu verstehen. War der Auszug aus Ägypten für die Israeliten ein Abschütteln von Sklaverei und Fremdbestimmung, so sei zu hoffen, dass der Exodus für Europa und für die demokratische Welt ein Aufbruch aus der fossilen Vergangenheit und profitgetriebenen Umweltzerstörung in eine für alle Menschen sozial- und umweltverträgliche Zukunft werde.

Ernst Ulrich von Weizsäcker eröffnet

Für die # ETG20 haben die Organisatoren eine Reihe herausragender Persönlichkeiten gewonnen. Die Eröffnungsrede hält der Umweltwissenschafter und Club-of-Rome-Ehrenpräsident Ernst Ulrich von Weizsäcker. Die Industrie wird durch Magna Europe Chef Günther Apfalter vertreten sein, die Trendforschung und Managementberatung durch Patrick D. Cowden, Stefan Bergsmann und Herbert Unterköfler. Die Tourismuswirtschaft wird von Reisephilosoph Klaus Kufeld und Evolutionsbiologin Elisabeth Oberzaucher Tips erhalten, die beinamputierte Extremsportlerin Christina Wechsel wird insbesondere Frauen und Jugend auf der Suche nach „Future without Limits“ ansprechen.

Für die Politik- und Wirtschaftsforschung werden Kathrin Stainer-Hämmerle (FH Kärnten) und Margit Schratzenstaller-Altzinger (Ex-Wifo) in Fresach vertreten sein, für die Bankenszene BKS-Vorstandsvorsitzende Hertha Stockbauer, für die Regionalentwicklung Raumforscherin Gerlind Weber und der Agrarwirtschaftler Rainer Langosch von der Hochschule Neubrandenburg.

Die Literaturszene wird durch zahlreiche Jungautor/innen vertreten sein, die sich im Rahmen des Poetry Festivals (29.5.) vor dem Publikum messen werden. Mit dem PEN-Club Austria, Partner und Mitstreiter seit Beginn der Europäischen Toleranzgespräche, kommen u.a. Jungverleger Albert C. Eibl, die Lateinamerika-Spezialistin Erna Pfeiffer, die Sozialanthropologin Ingrid Thurner, die Theaterautorinnen Sophie Reyer, Nathalie Rouanet und die Journalistinnen Henriette Schroeder und Clementine Skorpil zu Wort, außerdem der Psychotherapeut Wolfgang Martin Roth und der Autor Mario Keszner.

Erleuchtung vor Pfingsten

Die Toleranzgespräche finden in der Pfingstwoche statt. Der erste Tag (27.5.) wird dabei mit zwei Veranstaltungen erstmals in der Fachhochschule Villach (Europastraße 4) bestritten. Das Jugendforum wird sich u.a. mit der neuen Umweltbewegung „Fridays for Future“ befassen, das Tourismusforum mit der unwiderstehlichen „Utopie des Reisens“ und der zerstörerischen „Natur des Menschen“.

Das Generalthema „Exodus – Auszug aus dem Vertrauen“ wird am zweiten Tag (28.5.) mit Referaten, Diskussionen und Panels im Toleranzmuseum Fresach aufgearbeitet. Der Bürgerdialog auf dem Museumsplatz soll Erkenntnisse dazu liefern, wie man „Vom Verzicht zum Gewinn“ kommt. Lesungen, ein Konzert und eine Sonderausstellung zu Mythos Exodus runden den zweiten Tag ab.

Das Wirtschaftsforum am dritten Tag (29.5.) geht der Frage nach, wie wir Klima, Wandel und CO2-Handel bewältigen und wie sich die Autoindustrie neu erfindet. Nach einer Wanderung zu Mittag geht es am Nachmittag um gerechte Steuern, die Zukunft der Landwirtschaft und den Umgang mit Verlust und Niederlagen.

Die 6. Europäischen Toleranzgespräche 2020 werden von zahlreichen Förderern, Organisationen und Institutionen unterstützt, u.a. Stadt und Tourismusverband Villach, Land Kärnten, Außenministerium, Bundeskanzleramt und Europäische Union. Zur Realisierung des Programms ist der Denk.Raum.Fresach auf Zuwendungen, Firmenpartnerschaften und Mitgliedschaften angewiesen. Vereins- und Spendenkonto: Raiffeisenbank Landskron: IBAN AT14 3938 1000 0006 2836.

Weitere Informationen: http://www.fresach.org | Fotos: https://fotodienst.pressetext.com/album/3738 Pressekontakt: Dr. Wilfried Seywald | presse@fresach.org | Tel. 0699-18114006.

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Aussender: Denk.Raum.Fresach Ansprechpartner: Dr. Wilfried Seywald Tel.: +43 699 1811 4006 E-Mail: presse@fresach.org Website: www.fresach.org