Wozu Leitkultur? Philosoph Hubert Thurnhofer regt Diskussions-Foren an

Wien/Berlin (pts026/19.04.2018/14:50) – Vor einem Jahr hat der damalige Innenminister Thomas de Maizière in der Boulevardzeitung BILD einen Grundsatzartikel zu Deutschlands Leitkultur lanciert. Leitmedien wie FAZ und Spiegel haben dies scharf kritisiert – aber eher mit oberflächlichen Argumenten. Eine tiefgehende Analyse dieses Essays hat der Wiener Philosoph Hubert Thurnhofer in seinem Buch MORAL 4.0 vorgenommen.

Thurnhofer meint, dass die Ghostwriter des Ministers einen durchaus beachtenswerten Essay verfasst haben, aus dem sich ein „Neuer Deutscher Dekalog“ ableiten lässt. Thomas de Maizière auf den Spuren von Moses hält folgende Werte für geboten:

1. Offenheit (insbesondere Vermummungsverbot): „Wir sind nicht Burka.“ 2. Erziehung und Bildung: „Allgemeinbildung hat einen Wert für sich.“ 3. Leistung: „Der Leistungsgedanke hat unser Land stark gemacht. Wir leisten auch Hilfe. … Als Land wollen wir uns das leisten und als Land können wir uns das leisten.“ 4. Vergangenheitsbewältigung: „Wir sind Erben unserer deutschen Geschichte.“ 5. Kultur: „Wir sind Kulturnation.“ 6. Religionsfreiheit: „Vorrang des Rechts über alle religiösen Regeln.“ 7. Kompromissbereitschaft: „Für uns sind Respekt und Toleranz wichtig.“ 8. Patriotismus: „Ein aufgeklärter Patriot liebt sein Land und hasst nicht andere.“ 9. Europa: „Wir sind Teil des Westens.“ 10. Regionalität: „Die Verbundenheit mit Orten, Gerüchen und Traditionen.“

In MORAL 4.0 prüft Thurnhofer diese „Zehn Gebote“ auf ihre Relevanz und Alltagstauglichkeit. Er kommt zu dem Resümee: „Es ist kein Sakrileg zu behaupten, im Vergleich zu den Zehn Geboten, die das Christentum seit zwei Jahrtausenden und das Judentum noch viel länger geprägt haben, ist der Neue Deutsche Dekalog (NDD) ein echter Fortschritt.“

Die Schwäche des Essays, meint Thurnhofer, besteht jedoch darin, dass keine klare Unterscheidung zwischen Grundwerten und anderen Werten getroffen wird, dass die Grenzen zwischen Moralität und Legalität nicht erkennbar sind und dass auch die Begriffe Moral, Religion und Ethik nicht klar definiert wurden. „Eine Diskussion dieser Grundsatzfragen sollte in interdisziplinären Foren auf breiter Basis stattfinden, wenn wir für das 21. Jahrhundert ein neues moralisches Fundament errichten wollen. Und das ist notwendig, um den Menschen wieder eine Orientierung zu geben“, so der Autor von MORAL 4.0.

Moral 4.0 – Ein Beitrag zur Neuorientierung Europas https://www.pressetext.com/news/20171018007

Leitkultur für Deutschland – Was ist das eigentlich? http://wck.me/-WU

Hubert Thurnhofer Moral 4.0 ISBN 9783744890977 http://www.ethos.at

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